Es ist eine 600 Quadratmeter große Anlage, in der längerfristig bis zu 20 Prüfstände für Fahrzeuge, Marine, Schiene und Luftfahrt untergebracht sein können, momentan sind es sechs, sagte AVL-Chef Helmut List bei der Pressekonferenz am Montagvormittag.
„Müssen breiter denken“
Alle Mess- und Testeinrichtungen wurden von AVL selbst entwickelt und aufgebaut. Der Wandel zur umweltfreundlichen, klimaneutralen Mobilität würde sich enorm beschleunigen und könne nicht alleine mit Elektroantrieb geschafft werden, so Helmut List: „Wir müssen etwas breiter denken, wir sehen daher Wasserstoff als zentralen Baustein für die Energiewende.“
Das neue Technologiezentrum in Graz sei ein hochmodernes Testfeld für Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Anwendungen, erklärte Helmut List: „Diese Brennstoffzellen können reinen Wasserstoff sehr einfach auch an Bord von Fahrzeugen in Strom umwandeln. Dazu haben wir unser Know-how im Bereich der Hochtemperatur-Brennstoffzellen genutzt, um Hochtemperatur-Elektrolyse-Zellen weiterzuentwickeln; damit erreichen wir einzgiartige Wirkungsgrade von bis zu 85 Prozent bei der Umwandlung von Strom in Wasserstoff.“
Wasserstoff als zentrales Element für Klimaziele
Die EU will laut Beschluss bis 2030 jährlich zehn Millionen Tonnen Wasserstoff produzieren und weitere zehn Millionen Tonnen in die EU importieren. Auch Finanzminister Magnus Brunner, der bei der Eröffnung des Kompetenzzentrums in Graz war, hob hervor, wie bedeutend Wasserstoff künftig sein wird.
Man müsse über den Tellerrand blicken, so Brunner. Wasserstoff sei „das zentrale Element das wir haben, um unsere Klimaziele überhaupt erreichen zu können. Wir können das nur erreichen, wenn wir auf drei Dinge setzen: Innovation, Investition und Zusammenarbeit von Forschung, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Das Zentrum, das heute eröffnet wird, steht für alle drei dieser Dinge.“ Der weitere Ausbau des Wasserstoffzentrums bei AVL in Graz ist bereits geplant und soll in den kommenden Jahren umgesetzt werden.