Soziales

Land warb am Sozialtag für Berufsanwärter

Der alljährliche Sozialtag des Landes Steiermark wurde am Donnerstag auch erstmals als Jobmesse für den Sozialbereich genützt. Denn gerade in sozialen Einrichtungen braucht es dringend mehr Personal.

Gemeinsam mit dem AMS und der Bildungsdirektion rührte das Land Steiermark am Donnerstag im Grazer Landhaushof kräftig die Werbetrommel. Erklärtes Ziel war es, möglichst niederschwellig über Sozialberufe zu informieren und Interessierte für Sozialberufe zu begeistern: „Wir wollen den Weg hin zu einem Sozialberuf möglichst einfach gestalten, das ist unser Job“, sagte Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ).

50 Einrichtungen vertreten

Mehr als 50 steirische Einrichtungen stellten sich im Grazer Landhaushof am Sozialtag vor und versuchten, mit Interessierten ins Gespräch zu kommen. „Bei uns sind herzlich willkommen Psychotherapeutinnen, Psychologinnen, Menschen mit jeglicher Art sozialer Ausbildung. Wir haben derzeit zehn Mitarbeiterinnen, aber ich könnte locker zwei bis drei weitere Mitarbeiterinnen brauchen“, schilderte etwa Claudia Pregartner vom Kinderschutz-Zentrum Graz.

Sozialtag Landhaushof
ORF

Personalnot in der Behindertenbetreuung

Ebenfalls in Personalnot ist die Mosaik GmbH, die Menschen mit Behinderung betreut, sagte Geschäftsführerin Ruth Jaroschka: „Sehr schwer ist es im Wohnbereich, wo wir einfach wissen, man hat Wochenenddienste, man hat Nachtdienste, man muss eventuell auch an Feiertagen arbeiten.“ Mit oder ohne Ausbildung sind aber auch die Kinderfreunde Steiermark auf der Suche nach helfenden Händen, bestätigte Geschäftsführerin Barbara Binder: „Als Praktikum, als Volontariat, bis hin zur Spitzenfachkraft in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Beratung und im Kinderschutzbereich.“

Auch Berufsumsteiger angesprochen

Bei der Personalsuche setzt man übrigens nicht nur junge Arbeitswillige, sagt AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Wir wissen es von der Pflege und der Kinderbetreuung schon lange, aber es gibt auch andere Sozialberufe, wo wir auf Sicht gesehen einen Mangel haben und dringend Arbeitskräfte brauchen. Wir setzen hier sehr stark auf Berufsumsteiger. Also Menschen, die Berufserfahrung und Lebenserfahrung haben.“