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Wirtschaft

Wirtschaft sieht Hilfe als ersten Schritt

Die Bundesregierung hat am Mittwoch den Energiekostenzuschuss für Unternehmen beschlossen. 30 Prozent der Mehrkosten für Strom, Gas und anfangs auch für Treibstoffe werden den Unternehmen abgegolten. Im Gegenzug müssen die Firmen Nachweise erbringen und Energie sparen.

Für den Energiekostenzuschuss gibt es auch Vorgaben des Bundes. So werden keine Unternehmen gefördert, die Heizschwammerl betreiben oder ihre Auslagen nach 22 Uhr noch beleuchten, hieß es am Mittwoch. Der Zuschuss könne ab Ende Oktober bei der Förderbank des Bundes AWS beantragt werden – mehr dazu in 1,3 Milliarden Euro für Unternehmen (news.ORF.at).

WKO sieht ersten wichtigen Schritt

Kleinstunternehmen bekommen eine Pauschale. Alle anderen brauchen eine Bestätigung des Steuerberaters, dass sie die Förderkriterien erfüllen. Ausbezahlt werden soll mit Jahresbeginn 2023. Für den steirischen Wirtschaftskammer-Präsidenten Josef Herk ist der Energiekostenzuschuss eine wichtige Notmaßnahme, um Unternehmen zu retten.

Dennoch sieht Herk den Zuschuss nur als ersten Schritt an: „Wir brauchen jetzt eine praktikable, einfache, umsetzbare Lösung und diese nicht morgen oder übermorgen, sondern schon viel besser gestern. Die Unternehmungen brauchen das dringend. Die Einführung der CO2-Bepreisung verstehen wir zur Zeit überhaupt nicht. Auf der einen Seite fördert der Staat und auf der anderen Seite nimmt er das Geld wieder weg.“

IV fürchtet um Wettbewerbsfähigkeit

Im vierstufigen Modell der Bundesregierung, das dem europäischen Beihilfenrahmen entsprechen soll, sind bei einer weiteren Steigerung der Energiekosten weitere Förderungen in Millionenhöhe vorgesehen. In Stufe vier bis zu 50 Millionen für ausgewählte Branchen wie die Stahl-, Zement- oder Glasindustrie.

Stefan Stolitzka, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung, spricht nach langen Verhandlungen von einem wichtigen Schritt: „Er ist für die steirische Industrie äußerst wichtig, weil wir in Europa mit diesen Energiepreisen und auch in der Steiermark nicht mehr global wettbewerbsfähig sind. Ich möchte aber auch betonen, dass man nicht immer Subventionen geben könnte. Auf europäischer Ebene wird es noch wichtig sein, eine Lösung zu finden, den Strompreis vom Gaspreis zu entkoppeln und den Gaspreis selbst zu deckeln.“