Wirtschaft

Arbeitslosigkeit sinkt weiter deutlich

Die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Steiermark ist auch im September deutlich gesunken. Gegenüber dem September des Vorjahres beträgt der Rückgang mehr als elf Prozent.

306.159 Menschen waren österreichweit im September ohne Job beziehungsweise in Schulungen – das sind um 9,6 Prozent weniger als vor einem Jahr – mehr dazu in Arbeitslosigkeit sinkt weiter (news.ORF.at).

In der Steiermark waren mit Ende September mehr als 26.300 Steirerinnen und Steirer arbeitslos, etwas mehr als 7.000 waren in Schulungen. Damit gibt es gegenüber dem September 2021 rund 3.400 weniger arbeitslose Personen, das ist ein Anteil von 11,6 Prozent.

Situation am Arbeitsmarkt trotz vieler Krisen „stabil“

Die geschätzte Arbeitslosenquote beträgt damit 4,5 Prozent. Laut AMS-Landesgeschäftsführer Karl-Heinz Snobe seien sogar 1.600 Personen weniger arbeitslos als noch Ende August, und auch im Vergleich zum Juli sei die Arbeitslosigkeit etwas niedriger. Gleichzeitig meldeten Betriebe mehr als 19.000 offene Stellen beim AMS Steiermark – das sind im Vergleich zum September 2021 um 9,7 Prozent mehr offene Stellen.

Der steirische Arbeitsmarkt befinde sich also in Summe – allen Krisensituationen zum Trotz – weiterhin in einer sehr guten und stabilen Verfassung, hieß es am Montag vom AMS. Der Bedarf nach zusätzlichen Arbeits- und Fachkräften in der Wirtschaft sei ungebrochen hoch: Mehr als 6.400 offene Positionen sind alleine im September dazugekommen.

Starker Rückgang bei Langzeitarbeitslosen

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit zieht sich durch fast alle Branchen und alle Personengruppen. Am stärksten sank die Arbeitslosigkeit im Bereich Land- und Forstwirtschaft – konkret betrug das Minus hier im September knapp 17 Prozent. Besonders erfreulich: Bei der Langzeitbeschäftigungslosigkeit kann ein Minus von 4.000 Personen oder fast 34 Prozent auf rund 8.000 Betroffene verzeichnet werden. Relativ ausgeglichen ist auch das Verhältnis zwischen arbeitslosen Männern und Frauen.

Mehr Arbeitslose im Winter erwartet

Regional ging die Arbeitslosigkeit in Weiz am stärksten zurück – hier gibt es ein Minus von fast 28 Prozent –, dahinter liegt Mürzzuschlag mit knapp 25 Prozent. Am unteren Ende befindet sich Liezen, hier sank die Arbeitslosigkeit im September um 0,9 Prozent. In den Wintermonaten rechnet das AMS Steiermark mit einem leichten Plus an Arbeitslosen. Man wisse noch nicht genau, wie sich die Rekordinflation, die Energiekrise oder auch die weiterhin bestehende CoV-Krise künftig auf den steirischen Arbeitsmarkt auswirken werden. Karl-Heinz Snobe spricht von einem Anstieg von vier bis fünf Prozent. Vorausgesetzt es käme nicht zu einem generellen Energiestopp: „So wie jetzt prognostiziert, ist in der ersten Jahreshälfte ein Plus von vielleicht 1.700 Menschen zu erwarten. Damit sind wir aber noch unter oder um den Wert von 2019.“ Eine dramatische Entwicklung sehe er nicht, sagte Snobe, allerdings seien Prognosen für die nächsten Monate schwierig.

Unsicherheitsfaktor Teuerung

Der Bedarf an zusätzlichen Arbeits- und Fachkräften sei ungebrochen hoch, so Snobe. Aber er rechnet vor allem in der Baubranche mit einem Rückgang an offenen Stellen in den Wintermonaten, auch sei noch unsicher wie im Handel das Weihnachtsgeschäft angesichts der Teuerung laufen werde, so der AMS-Landesgeschäftsführer: „Hier müssen wir mit einem Rückgang des Bedarfs der Wirtschaft rechnen und das ganz große Fragezeichen ist die in der Steiermark ganz wichtige Industrie, der produzierende Bereich, wie es mit der Exportsituation ausschaut und hier gehen wir davon aus, dass es auch die größte Stagnation geben wird. Wir rechnen nicht mehr damit, dass hier die Beschäftigung im nächsten Jahr steigen wird“, sagte Snobe.

Bereits in den vergangenen drei bis vier Monaten ist laut Snobe sichtbar, dass sich der ganz große Bedarf an Arbeitskräften in den Bereichen Handel, Gastronomie und Produktion etwas abschwäche. Im Vergleich zum letzten Jahr gebe es in diesen Bereichen zehn Prozent weniger offene Stellen.