Tankstelle,Preis
ORF
ORF
Chronik

Tanken: Keine Entspannung in Sicht

Obwohl der Rohölpreis in den letzten Monaten deutlich gesunken ist, zahlt man derzeit rund 2 Euro pro Liter Treibstoff. Nun allerdings senkt die OPEC+ die Ölproduktion – und damit werden die Treibstoffpreise aller Voraussicht nach auf bis zu 2,20 Euro steigen.

Zu Beginn des Ukraine-Krieges kostete ein Barrel Öl rund 130 Dollar – unmittelbar darauf stiegen die Preise für Diesel und Benzin auf rund 2 Euro an. Mit dem Rückgang des Rohölpreises auf rund 90 Dollar sanken die Spritpreise aber nicht wirklich.

Euro fiel – Steuern stiegen

Eine Ursache dafür sei, dass der Wechselkurs des Euro zum Dollar in den letzten Monaten entscheidend gesunken ist, sagt Jürgen Roth, Sprecher des Energiehandels in der Wirtschaftskammer: „Der Wechselkurs vom Euro zum US-Dollar hat seit Jahresbeginn um 17 Prozent nachgegeben. Wenn man das auf den Preis an der Zapfsäule umrechnet, dann sind das mehr als 30 Cent – das heißt, wir wären statt bei 1,90 unter 1,60. Zweitens hatten wir jetzt mit 1. Oktober eine Steuererhöhung, auch die macht noch mal knapp 10 Cent auf den Literpreis aus.“

Lieferprobleme

Außerdem hatte man in Zentraleuropa mit Lieferproblemen zu kämpfen, so Roth – auf der eine Seite durch den Totalausfall der OMV-Raffinerie für mehrere Monate, auf der anderen Seite führte der trockenste Sommer seit Jahrzehnten dazu, dass der Transport von Öl via Schiff auf großen Flüssen nicht möglich gewesen sei.

Auch wenn sich der Ölpreis am Donnerstag kaum bewegt hat – mehr dazu in Stabile Ölpreise trotz sinkender Produktion (news.ORF.at) –, so wird doch erwartet, dass durch den Beschluss der OPEC+-Staaten der Rohölpreis in den nächsten Tagen weiter steigen wird – mehr dazu in OPEC+ senkt Ölproduktion deutlich (news.ORF.at).

Spritpreise steigen wieder

Obwohl der Rohölpreis in den letzten Monaten deutlich gesunken ist, zahlt man derzeit rund zwei Euro pro Liter Treibstoff. Nun allerdings senkt die OPEC+ die Ölproduktion – und damit werden die Treibstoffpreise aller Voraussicht nach auf bis zu 2,20 Euro steigen.

Auch Roth geht davon aus, dass die Dieselpreise auf bis zu 2,20 Euro steigen könnten: „Ja, davon gehe ich aus heutiger Sicht aus. Allein wie in den letzten drei, vier Tagen die Produktnotierungen gestiegen sind – wenn wir das nur annähernd weitergeben, inklusive der Steuererhöhung, werden wir wahrscheinlich durchaus 2,20 Euro beim Diesel an den Zapfsäulen in Österreich sehen können.“

OMV-Raffinerie könnte Entspannung bringen

Die Destillationsanlage in der OMV-Raffinerie in Schwechat ist allerdings nach Angaben des Unternehmens vollständig repariert, die Raffinerie laufe damit wieder im Vollbetrieb – mehr dazu in OMV-Raffinerie Schwechat läuft wieder (noe.ORF.at). Das könnte wieder eine Entspannung bringen, so Roth.