Tests in einem Hörsaal an einer Universität
APA/dpa/Uwe Zucchi
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Bildung

Unis spüren Konkurrenz durch Arbeitsmarkt

An den Universitäten spürt man zunehmend die Konkurrenz durch den heiß laufenden Arbeitsmarkt: Absolventen von Fachschulen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt und auch gut bezahlt – deshalb entscheiden sich immer weniger für ein Studium.

Die Zahl der Studienanfänger ist im Sinken – das habe sich etwa an der Uni Graz schon im letzten Herbst gezeigt: Da waren es um über 800 weniger als im Jahr davor und gleich um mehr als 2.000 weniger als noch 2017.

Geburtenschwache Jahrgänge

Für heuer ist ein weiterer Rückgang zu erwarten – die Einschreibungen laufen noch bis Ende Oktober. „Ganz generell erwarten wir doch einen Rückgang der Studierendenzahlen. Das liegt an den Geburtenjahrgängen, aber nicht nur daran: Es gibt inzwischen natürlich sehr viel mehr an Bildungsangeboten, im ganzen Bundesgebiet und darüber hinaus“, sagt Uni Graz-Rektor Peter Riedler.

„Muss ich noch studieren gehen?“

Vor allem auch der Arbeitsmarkt nagt an den Studierendenzahlen, bestätigt Kristina Edlinger-Ploder, Rektorin der Fachhochschule Campus02: „Als Fachhochschule der Wirtschaft merken wir vor allem den Fachkräftemangel. Wir sehen, dass junge Leute nach der Matura oder einem HTL-Abschluss schon sehr gute Gehälter bekommen und sich da vielleicht überlegen: Muss ich noch studieren gehen?“

„Wir brauchen mehr Absolventen“

Ähnliches berichtet schließlich auch Wilfried Eichlseder, Rektor der Montanuni Leoben: „Das ist eine Situation, mit der wir derzeit leben müssen – ich sage deshalb ‚leben müssen‘, weil wir müssen an die Zukunft denken. Wir brauchen mehr Absolventen technischer Universitäten, die Wirtschaft braucht sie – aber auch wir selbst in der Forschung.“ Dennoch seien auch an der Montanuni die Studierendenzahlen leicht im Sinken.