Zwar gebe es in der steirischen Landeshauptstadt nur wenig sichtbare Obdachlosigkeit, in den Beratungen der Caritas zeige sich jedoch, dass die finanzielle Lage vieler Menschen unsicherer geworden sei, erklärte Caritas-Direktorin Nora Tödtling-Musenbichler anlässlich des Welttages der Obdachlosen: „Angesichts der rasanten Steigerung der Kosten für Heizen und Energie braucht es nachhaltige strukturelle Hilfen, damit Menschen nicht in die Abwärtsspirale der Wohnungslosigkeit geraten. Wir müssen alles tun, um Delogierungen zu verhindern.“

Kältetelefon startet Mitte November
Denjenigen, die bereits obdachlos sind, hilft die Caritas unter anderem mit Notschlafstellen aus. Um den Betroffenen vor allem im Winter einen warmen Schlafplatz zu bieten, wird von Mitte November bis Ende März seit mittlerweile sechs Jahren zusätzlich das Kältetelefon betrieben. Das Team des Kältetelefons bietet Obdachlosen die Unterbringung in einer Notschlafstelle an. Menschen, die eine Unterbringung ablehnen, erhalten ein Notpaket bestehend aus einem warmen Schlafsack, einer Decke, einer Jacke und einer Thermoskanne mit warmem Tee.
Kältetelefon:
Das Kältetelefon in der Steiermark ist ab 15. November täglich zwischen 18.00 und 24.00 Uhr unter 0676/ 880 15 8111 erreichbar.
Ehrenamtliche Helfer gefragt
Für eben diese Aufgabe werden nun wieder freiwillige Helfer gesucht. Wer beim Kältetelefon mithelfen möchte, muss volljährig sein und sollte jeweils drei Dienste pro Monat übernehmen können. Wichtig sei laut Caritas das Interesse an der Begegnung mit obdachlosen, wohnungslosen und von Armut betroffenen Menschen, gefordert wird aber auch ein gewisses Maß an Stressresistenz. Stationiert ist das ehrenamtliche Team des Kältetelefons in der Winternotschlafstelle in Graz-Eggenberg, wo auch der Nachtdienst bei der Aufnahme und Versorgung der Nächtigungsgäste unterstützt werden soll. Dienstbeginn ist entweder um 17.30 oder 19.00 Uhr, Dienstende jeweils um 22.00 Uhr.