Brennendes Auto im Tunnel
APA/TU Graz/Lunghammer
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Wissenschaft

AVL: Neues Löschsystem für E-Auto-Batterien

Wenn ein Elektroauto in Flammen aufgeht, kann es gefährlich werden, auch dann noch, wenn der erste Brand bereits gelöscht ist. Das Unternehmen AVL hat nun ein neues Löschsystem entwickelt, das schneller und auch kostenschonender zum Erfolg führen soll als bisherige Methoden.

Chemische Reaktionen sorgen dafür, dass Batterien immer wieder neu zu brennen beginnen. Deshalb setzen steirische Feuerwehren auf riesige Kühlbecken mit Wasser, darin werden E-Autos nach einem Brandunfall versenkt. Mit dem AVL-Löschsystem wird das Löschwasser nun direkt in die Batterie eingespritzt. Dafür wird ein hohler Dorn vom Innenraum aus per Luftdruck durch den Wagenboden und die Batteriehülle geschossen.

System zum Schutz der Prüfstände entwickelt

Entwickelt wurde das System ursprünglich zum Schutz der millionenteuren AVL-Prüfstände, denn Elektrofahrzeuge werden fix am Prüfstand verbaut und können im Brandfall nicht hinausgefahren werden, erklärt der AVL-Geschäftsführer im Bereich Testsysteme, Urs Gerspach: „Bei einem Elektrofahrzeug würde die Feuerwehr das Fahrzeug abbrennen lassen. Das heißt, es würden die Türen zugemacht, es wird mit Wasser gespritzt, bis der Prüfstand gelöscht ist – das kann Stunden dauern, acht Stunden. Und bei einem Prüfstand mit Ausstattung reden wir von zehn Millionen Euro.“

Und so wurde gemeinsam mit der Grazer Berufsfeuerwehr und dem Landesfeuerwehrverband an der neuen Lösung gearbeitet: „Die Feuerwehr war uns eine sehr, sehr große Hilfe, weil wir einen Coachingpartner hatten. Die haben uns gesagt: Der Griff ist schlecht, die Verspannung ist besser und das muss noch einfacher werden in der Anwendung.“

Kein vollwertiger Ersatz für Löschbecken

Als Dankeschön für die Zusammenarbeit hat die Feuerwehr nun zwei dieser Löschsysteme im Wert von jeweils etwa 15.000 bis 20.000 Euro geschenkt bekommen. „Das Besondere ist auf alle Fälle, dass es einfach einsetzbar ist und einfach in unseren Fahrzeugen zu transportieren“, schildert Erwin Grangl vom Landesfeuerwehrverband. Noch kann das System die Löschwasserbecken aber nicht ersetzen. Stattdessen wird an der Weiterentwicklung gearbeitet, damit die Systeme künftig auch direkt von Autoherstellern im Elektro-Fahrzeug verbaut werden können.