Chronik

Missbrauchsverdacht in Grazer Kindergarten

In einem Grazer Kindergarten soll es in den vergangenen Wochen zu einem möglichen sexuellen Übergriff eines Pädagogen auf ein Mädchen gekommen sein. Der Verdächtige streitet den Vorwurf laut Polizei ab.

Laut der Stadt Graz wurde die tatverdächtige Person vom Dienst freigestellt und wird „bis zur finalen Klärung nicht mehr im Kinderdienst tätig sein“. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Vernehmungen und Hausdurchsuchung

In einer Aussendung der Ermittler hieß es, dass die Äußerungen des Mädchens gegenüber der Mutter den Ball ins Rollen gebracht hätten: Das Kind sei von dem Pädagogen sexuell „angegriffen“ worden – die Mutter erstattete daher vor einer Woche eine Anzeige.

Es fanden bereits erste Vernehmungen und eine Hausdurchsuchung beim Verdächtigen statt – dabei wurden elektronische Beweismittel sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Wie lange das dauert, sei unklar: Es gehe darum, „be- sowie entlastendes Material zu sichern“, heißt es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark.

Polizei richtete Kontaktstelle ein

Der Pädagoge sei bei den bisherigen Ermittlungen „äußerst kooperativ“ gewesen und streite den erhobenen Tatverdacht zur Gänze ab – er ist bisher unbescholten. Polizei und Justiz nehmen den Vorwurf ernst und ermitteln in alle Richtungen, wurde betont. Weitere Auskunftspersonen haben sich am Samstag nach den medialen Berichten gemeldet – die Polizei hat daher eine eigene Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Graz-Andritz (8045 Graz, Andritzer Reichsstraße 38) eingerichtet. Zeugen oder mögliche Betroffene können sich ab sofort persönlich oder telefonisch unter 059133/6581 melden.

Psychologische Betreuung

Der Kindergarten war am Mittwoch von der Polizei über den möglichen Übergriff unterrichtet worden. Freitagabend fand der Elternabend statt, um zu informieren und Fragen zu beantworten, hieß es am Samstag in der Aussendung der Stadt. Mit dabei waren neben Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) auch Abteilungsvorstand Günter Fürntratt sowie Yvonne Seidler, Leiterin der Fachstelle Hazissa – Prävention gegen (sexuelle) Gewalt.

Sie wird auch in den kommenden Tagen und Wochen das Kindergarten-Team und die Eltern bei der Aufarbeitung begleiten. Zusätzlich wird den Eltern aller im betroffenen Kindergarten betreuten Kinder psychologische Beratung angeboten, um sie bei der Bewältigung der Situation zu unterstützen.