Marko Mele
APA/Universalmuseum Joanneum/Lackner
APA/Universalmuseum Joanneum/Lackner
Kultur

Joanneum: Mele wünscht „mehr Mut zur Innovation“

Die wissenschaftliche Geschäftsführung des Universalmuseums Joanneum (UMJ) übernimmt mit 1. Jänner Marko Mele. Bei seinem ersten Presseauftritt am Dienstag unterstrich er, dass er sich „mehr Mut zu Innovation“ wünsche.

„Ich freue mich riesig, bin mir aber der Verantwortung bewusst“, so Mele am Dienstag. Der 43-Jährige ist seit 2010 Mitarbeiter im Universalmuseum Joanneum, Chefkurator für Ur- und Frühgeschichte und seit 2017 stellvertretender Leiter der Abteilung Archäologie und Münzkabinett. Er wurde aus neun Bewerbungen ausgewählt, dabei habe er die Findungskommission „mit einem zeitgemäßen Konzept für eine gute und erfolgreiche Zukunftsentwicklung des Universalmuseums Joanneum überzeugen können“.

„Eine neue Generation“

Aufsichtsratsvorsitzender Michael Lehofer meinte, die Kommission sei der Meinung gewesen, Mele „ist eine neue Generation, er kann das Museum der Zukunft lesen“. Katharina Epprecht, die der Findungskommission angehörte, bescheinigte Mele ein „hochgradig differenziertes Problembewusstsein“.

Innovation, Partizipation und Outreach

Der zukünftige wissenschaftliche Leiter von 19 Museen und einem Zoo erklärte, er habe während seiner Laufbahn „alle Aspekte der Museumsarbeit kennengelernt, vom Sesselaufstellen bis zum Leiten von Millionenprojekten“. Drei Dinge nannte er als vordringliche Ziele: Innovation, Partizipation und Outreach.

Wichtig sei ihm weiters, „ein nachhaltiges und klimafreundliches Sammlungsmanagement“, außerdem „Maßnahmen gegen die Klimakrise“. Digitalisierung sei ein wichtiger Punkt, dabei gehe es jedoch weniger darum, möglichst alle Objekte zu erfassen, vielmehr sprach er sich für einen „kuratierten Auftritt im Netz“ aus. Auch die Weiterentwicklung der Steiermark-Schau sei ihm ein Anliegen.

Drexler: „Chance zur tiefgreifenden Erneuerung“

„Ich war von der Deutlichkeit und Einigkeit der Findungskommission selbst überrascht“, meinte Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP), der auch auf die „unschätzbaren Verdienste“ des bisherigen wissenschaftlichen Leiters, Wolfgang Muchitsch, verwies. Der Vertrag von Muchitsch läuft Ende des Jahres aus, dem Vernehmen nach hatte er sich für eine Wiederbestellung beworben – offenbar erfolglos. Die Entscheidung für Mele sei als „Chance zur tiefgreifenden Erneuerung“ zu verstehen, betonte der Landeshauptmann.

Kaufmännische Geschäftsführung wird neu ausgeschrieben

Auch der Vertrag der kaufmännischen Geschäftsführerin Alexia Getzinger läuft mit Ende 2022 aus, für diese Stelle gab es zehn Bewerbungen. Die Findungskommission empfahl hier allerdings die Neuausschreibung, da man bei den beiden im Hearing gehörten Personen zu keiner Empfehlung kam – Drexler als Eigentümervertreter folgt dieser Empfehlung. Daher wird nun eine Personalberatungsfirma in den kommenden Wochen die Neuausschreibung vorbereiten. Eine Entscheidung sei für das erste Quartal 2023 zu erwarten.