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Grazer Derby: Sturm schlägt den GAK

Das erste Grazer Derby seit 15 Jahren hat am Mittwoch mit einem Sieg für den Favoriten geendet: Der SK Sturm setzte sich im Cup-Achtelfinale gegen den Erzrivalen GAK knapp mit 1:0 durch. Im Vorfeld befürchtete Fanausschreitungen blieben aus.

In einem ausverkauften Stadion in Graz-Liebenau verzögerte sich der Ankick im ersten Grazer Derby seit 15 Jahren um knapp zehn Minuten: Grund war starker Nebel durch Bengalen aus den Fansektoren, dazu gab es beeindruckende Choreographien und Fangesänge – mehr dazu in Die besten Bilder des Grazer Derbys.

Die Teams schenkten sich dann von Beginn an nichts: Sturm – in der Bundesliga derzeit auf dem zweiten Platz – dominierte zwar in der ersten Spielhälfte, große Torchancen konnten dabei allerdings nicht erarbeitet werden. Zweitligist GAK hielt gut dagegen, Offensivaktionen blieben in den ersten 45 Minuten aber auch hier Mangelware – mehr dazu in Sturm behält in Grazer Derby Oberhand (sport.ORF.at).

Spielszene
APA/Erwin Scheriau

Auch in der zweiten Hälfte musste das Spiel wegen starken Rauches aus dem GAK-Sektor unterbrochen werden. In der 55. Minute sorgte dann ein Kopfball von Sturm-Angreifer Albian Ajeti für ein Raunen bei den 15.400 Fans: Der Ball segelte aber knapp an der Stange vorbei – Jakob Jantscher kam zu spät, um noch eingreifen zu können.

Ajeti knapp am Tor vorbei (55. Minute)

Albian Ajeti setzt einen Kopfball knapp neben das GAK-Tor.

Ein Tor entscheidet das Derby

Zehn Minuten später wurde der Sturm-Anhang erlöst: Nach weitem Ljubic-Zuspiel überhob Ajeti gekonnt GAK-Tormann Christoph Nicht und beförderte den Ball dann ins leere Tor. Beinahe hätte der Tabellenneunte der 2. Liga noch eine Verlängerung erzwungen, bei einem Freistoß von Routinier Liendl aus 17 Metern parierte Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl glänzend zur Ecke (93.) und hielt damit das gleiche Ergebnis wie beim letzten Derby vor 15 Jahren fest.

„Jörg hatte zum Schluss bei Liendls Freistoßgeschenk seinen großen Auftritt“, verpackte Sturm-Coach Christian Ilzer ins Lob für seinen Tormann auch Schiedsrichterkritik. Letztlich durfte der Steirer so wie die Fans seiner Mannschaft aufatmen: „Eine perfekte Kulisse, wie es sich ein Stadtderby verdient. Wir haben uns zu diesem Sieg aber wahrlich gequält“, resümierte der Steirer, dessen Elf am Samstag zum Schlager bei Bundesliga-Leader Salzburg reist.

Polizei spricht Fans Dankeschön aus

Abseits des Matches wurden in den vergangenen Tagen ja groß angelegte Sicherheitsvorkehrungen für das Match getroffen: Man befürchtete nach einigen Provokationen im Vorfeld Ausschreitungen unter den rivalisierenden Fans – laut Polizei sei der Abend aber relativ ruhig verlaufen.

Im Rahmen der Fanmärsche wurden einige wenige beschädigte Autos und Sachbeschädigungen gemeldet, und es habe einige „szenetypische Auseinandersetzungen“ und Anzeigen wegen Körperverletzungen gegeben. In Summe verlief der Abend aber friedlich – die Polizei sprach den friedlichen Fans sogar ein Dankeschön aus.