In Graz legte ein Stromausfall 19.000 Haushalte lahm
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Fachleute fordern Stromnetz-Ausbau

Woher kommt unser Strom, und gibt es auch in Zukunft genug davon? Fragen wie diese werden derzeit bei einer Fachtagung in Graz diskutiert. Dabei wurden auch Forderungen und Ziele für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung formuliert.

Die Fachleute zeigen sich optimistisch, dass die Energieversorgung für den Winter sichergestellt werden kann – Prognosen diesbezüglich seien aber schwierig. Gleichzeitig wird bei der Tagung in Graz aber auch auf Lösungen gedrängt: Beispielsweise fordern die Experten Klarheit darüber, wie sich der Strompreis von nicht erneuerbaren Quellen entwickeln soll.

Entkoppelung von Strom- und Gaspreisen

„Wir glauben, dass es besser ist, hier in die Preisgestaltung des Strompreises einzugreifen und nicht immer Fördertöpfe zu öffnen für Private oder die Wirtschaft. Dass das jetzt kurzfristig notwendig war, keine Diskussion, aber wir müssen an den Grundsätzen arbeiten“, sagt Kari Kapsch, Vorstand des österreichischen Verbandes für Elektrotechnik – gemeint ist die vorübergehende Entkoppelung der Strompreise von den Gaspreisen.

Bundesweiter Ausbau des Stromnetzes gefordert

Als zweiten Punkt nennen die Experten einen großangelegten Netzausbau: Dieser sei die Voraussetzung für eine Energiewende. Die Fachleute vermissen hier einen bundesweiten Masterplan, so Kapsch. In der Steiermark gebe es bereits einen regionalen Masterplan bis zum Jahr 2030, sagt der Direktor der Energienetze, Martin Graf: „Wenn wir zusätzliche Windräder und PV-Anlagen ans Netz bringen wollen, braucht es auch einen massiven Netzausbau. Daher haben wir einen ‚Masterplan Netze‘ entwickelt, wo wir in den nächsten Jahren 1,5 Milliarden in die Netzinfrastruktur investieren werden.“

Von der E-Control heißt es, die Situation werde noch eine Weile angespannt bleiben, Energie sparen werde weiterhin das Gebot der Stunde sein: Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde sei noch nie so wertvoll gewesen wie jetzt.