Schulskikurs
ORF/Birgfellner
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Soziales

Schulskikurse werden zunehmend unleistbar

Die aktuelle Teuerungswelle bekommen Haushalte mit Kindern besonders zu spüren – und in vielen Familien bleibt für Schulskikurse oder Sprachreisen weniger oder gar kein Geld mehr übrig. Die Fördermöglichkeiten verlangen Schulen und Eltern einiges ab.

Gemeinsam mit den Freunden in den Schnee oder auf Sprachreise: Die Höhepunkte im Schulalltag der Kinder werden für Eltern immer öfter zum Problemposten im Familienbudget. „Die Anrufe von verzweifelten Eltern über diverse Fördermöglichkeiten nehmen Überhand. Sie sind einfach nicht mehr in der Lage, ihre Kinder am sozialen Schulbetrieb teilhaben zu lassen“, sagt Karin Wachswender vom Landeselternverband.

Tagesausflüge statt Skikurs

In der Musik-Mittelschule Ferdinandeum in Graz geht das heuer sogar so weit, dass es keinen Schulskikurs geben wird, „weil sich weniger als 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler dafür anmelden durften. Die Situation ist einfach die, dass der Skikurs mit etwa 400 Euro zu teuer ist für die Eltern“, so die Direktorin Barbara Ogrisek, die stattdessen Tagesausflüge plant.

Eltern geht Geld aus

Haushalte mit Kindern bekommen die Inflation besonders zu spüren. Wird das tägliche Leben empfindlich teurer, können sich viele Eltern Skikurse, Sportwochen oder Sprachreisen für die Kinder nicht mehr leisten.

Viele Unterstützungsmöglichkeiten

Unterstützung, um Liftkarten und Ausrüstung finanzieren zu können, gebe es bei vielen Gemeinden, bei Elternvereinen und auch bei Hilfsreinrichtungen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz. Im Fall der Schulskikurse stünden zudem Bund und Land bereit, sagt Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „Wichtig ist, dass die Eltern wissen, dass für jede Klasse 500 Euro genehmigt werden. Zum Zweiten werden auch die Transportkosten vom Land Steiermark übernommen, und zum Dritten gibt es für einkommensschwache Familien die Möglichkeit, um eine Förderung anzusuchen.“

Erasmus plus: Oft kostenlose Auslandsaufenthalte möglich

Eltern und Schulen müssen also aktiv um Förderungen ansuchen – für viele ist das erneut eine Hürde. Doch im Falle der Sprachreisen seien über das EU-Projekt Erasmus Plus sogar kostenlose Auslandsaufenthalte möglich: „Wir haben in Summe 3,6 Millionen Euro in die Steiermark gebracht, wo es darum geht, dass die Oberstufenschüler in andere europäische Länder auspendeln können“, so Meixner.

Soziale Ungleichheiten kommen wieder stärker im Klassenzimmer an – Umfassende Förder-Informationen gibt es auch beim Landeselternverband.