Sparschwein wird ausgeleert
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Wirtschaft

Getrübte Sparfreude trotz Leitzinserhöhung

Die Europäische Zentralbank stemmt sich mit einer Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die Rekordinflation. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt so auf 2 Prozent. Die Sparfreude bleibt dennoch getrübt.

Der am Donnerstag auf zwei Prozent gestiegene Leitzins „wird die Kreditnehmer weiter belasten; für die Sparer ist es natürlich eine gute Nachricht, weil ihre Guthaben höher verzinst werden“, so der Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse, Gerhard Fabisch.

Für Anfang des nächsten Jahres rechnet er mit einem Leitzinsniveau von zweieinhalb bis drei Prozent – „das ist die Messlatte für beide Produkte. Die Kredite liegen üblicherweise eineinhalb Prozent über dieser Messlatte, das heißt, wir gehen davon aus, dass die Kredite auf ein Niveau von vier Prozent gehen werden und die Spareinlagen in etwa auf ein Niveau von zwei bis zweieinhalb Prozent im nächsten Jahr“ – dieser Anpassungsprozess ist laut Fabisch gerade im Gange.

Sparleistung auf 300 Euro monatlich zurückgegangen

Zuletzt ist die Sparfreude der Steirerinnen und Steirer jedenfalls deutlich zurückgegangen, so Fabisch: „Die Sparleistung ist auf ein Niveau von etwa 300 Euro im Monat im Durchschnitt zurückgegangen; die Sparquote von einem extrem hohen Niveau von 12, 13 Prozent auf zehn Prozent. Da bemerkt man die Inflation.“

Getrübte Sparfreude trotz Leitzinserhöhung

Die Europäische Zentralbank stemmt sich mit einer Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte gegen die Rekordinflation. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der Notenbank leihen können, steigt so auf 2 Prozent. Die Sparfreude bleibt dennoch getrübt.

Was diese angeht, erwartet sich Fabisch einen Rekordwert von achteinhalb Prozent – „und wir gehen davon aus, dass diese Inflationsrate im nächsten Jahr auf ein Niveau von fünf bis sechs Prozent zurückgehen wird“, so der Vorstand der Steiermärkischen Sparkasse, der für 2024 mit einem weiteren Schritt nach unten auf zwei bis drei Prozent rechnet – „also eine langsame Normalisierung der Inflationsrate; zu dem Preis, dass das Wirtschaftswachstum zurückgehen wird“.