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Soziales

VinziMarkt erhöht erneut Einkommensgrenze

Weil die Teuerung immer mehr Menschen erheblich belastet, erhöht der Grazer VinziMarkt innerhalb eines Jahres zum zweiten Mal die Einkommensgrenze für jene, die im Sozialmarkt einkaufen dürfen. Dringend ist auch die Bitte um Sachspenden.

Nicht einmal ein Jahr nach der letzten Erhöhung hebt der VinziMarkt Graz ab 1. November die Einkommensgrenze erneut an: Für Einzelpersonen erhöht sich diese von 1.050 auf 1.150 Euro und für Zweipersonenhaushalte von 1.550 auf 1.700 Euro zuzüglich 150 Euro pro Kind. Parallel hebt der VinziMarkt in Graz nun auch das Einkaufslimit pro Woche von 30 auf 35 Euro pro Haushalt an. Das entspricht einem tatsächlichen Warenwert von bis zu 150 Euro.

„Verzweiflung macht sich breit“

„Immer wieder treten Menschen an mich heran, die nicht wissen, wie sie ihre Rechnung für Strom und Heizung für den kommenden Monat bezahlen sollen. Wenn sie dann vor den Supermarktregalen stehen, macht sich Verzweiflung breit. Die Menschen können sich nicht einmal mehr das Nötigste wie Mehl oder Zucker leisten – und das, obwohl sie mitunter Vollzeit angestellt sind. Wir müssen darauf reagieren“, sagte Sigrid Wimmer, Leiterin des VinziMarkt Graz.

„Vor noch nicht einmal einem Jahr haben wir die Einkommensgrenze aller österreichischen VinziMärkte zuletzt angehoben. Wir wollten damit auf die gestiegene Not im Land reagieren und sichergehen, dass niemand wegen ein paar Euro, die er*sie zu viel verdient, auf der Strecke bleibt. Dass nun eine erneute Anpassung notwendig geworden ist, finden wir sehr alarmierend“, sagte Amrita Böker, Koordinatorin der VinziWerke.

Keine eindeutige Zielgruppe mehr

Im Grazer Markt hat man in den vergangenen Wochen und Monaten einen erneuten Anstieg des Bedarfs gemerkt: Täglich suchen rund 180 Menschen den Sozialmarkt auf, um Lebensmittel und Hygieneartikel zu maximal 30 Prozent des normalen Preises zu erwerben. „Neuerdings zählen auch immer wieder Jungfamilien oder Personen mit Behinderung zu unserer Kundschaft. Es fällt mittlerweile schwer, eine eindeutige ‚Zielgruppe‘ zu definieren“, erläutert Sigrid Wimmer.

Sachspenden dringend erbeten

Damit weiterhin alle Menschen in Not versorgt werden können, bittet der VinziMarkt um Sachspenden. „Wir möchten an alle Grazer*innen, Steirer*innen, aber auch Unternehmen appellieren, in dieser herausfordernden Zeit Solidarität zu zeigen und sie bitten, uns so viele Waren zu spenden, wie sie entbehren können. An dieser Stelle möchte ich meine tiefe Dankbarkeit all jenen aussprechen, die uns seit Monaten und Jahren treu und großzügig unterstützten“, so Böker.

Dringend benötigt werden Grundnahrungsmittel wie Mehl, Zucker, Kaffee, Nudeln, Reis oder Speiseöl, genauso wie haltbare Lebensmittel und Fertigspeisen in Dosen oder Tiefkühlprodukte. Genauso gebraucht wird aber auch frische Ware wie Milch, Eier, Obst und Gemüse sowie Hygieneartikel wie Duschgel, Zahnpasta und –bürste, Einwegrasierer, Haarshampoo und Ähnliches.