Ganslgericht
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WIRTSCHAFT

Preise fürs Martiniganslessen explodieren

Das traditionelle Martiniganslessen wird heuer zu einer teuren Angelegenheit. Der Grund dafür ist eine Preisexplosion bei jenen Gänsen, die aus Ostländern importiert werden. Auch die steirischen Züchter von Weidegänsen bekommen die Ganslmisere zu spüren.

Beim Karpfenwirt in St. Martin im Sulmtal hat das Martiniganslessen in den Wochen vor dem 11. November eine lange Tradition. Mehr als 600 Portionen wurden im vergangenen Jahr hier zubereitet, die für 22 Euro je Portion verkauft wurden – heuer kostet eine Portion 34,50 Euro. „Voriges Jahr hat die Portion im Einkauf 4,50 Euro gekostet, heuer kostet es 9,50 Euro“, so Gastwirtin Anna Krenn.

Diese Mehrkosten müsse man, so die Wirtin, an den Gast weitergeben, und man rechne heuer auch mit einem wesentlich geringeren Andrang beim Ganslessen.

Vogelgrippe und Futterkosten als Gründe

Die Ganslmisere hat ihre Wurzeln in den „Ostländern“, die bisher in Stallungen gehaltene Gänse um rund drei bis vier Euro je Kilo nach Österreich exportiert haben – heuer hat sich der Preis zum Teil jedoch verfünffacht.

Gänse
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„Ein Grund ist die Vogelgrippe, die gerade in Ungarn, aber auch in Polen zu einem Rückgang der Bestände geführt hat“, so Horst Jauschnegg von der Landwirtschaftskammer. Der zweite Grund seien auch die in diesen Ländern enorm gestiegenen Preise für Futtermittel.

Steirische Geflügelbauern leiden mit

Unglücklich zum Handkuss kommen auch die mehr als 40 steirischen Ganslbauern, die ihre Tiere artgerecht als Weidegänse im Freien halten und diese immer schon teurer verkauft haben.

Viele Kunden vermuten auch hier eine Preisexplosion – tatsächlich stieg der Kilopreis bei diesen Gänsen aber nur um ein bis zwei Euro. „Da werden wir ein bisschen mit hineingezogen, obwohl wir nicht so teurer geworden sind, weil die anderen fünfmal so teuer sind“, so Geflügelbauer August Hütter.