Geldbörse
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Inflation frisst Lohnerhöhungen auf

Angesichts der hohen Inflation gestalten sich die Lohnverhandlungen heuer besonders schwierig. Laut dem Wirtschaftsexperten Michael Steiner werden allerdings die Reallöhne heuer und auch 2023 so oder so sinken.

Reicher werden wir sicher nicht, eher ärmer – so kann man die Analyse des Grazer Wirtschaftsexperten Michael Steiner rund um Inflation und Gehaltserhöhungen für heuer und das kommende Jahr zusammenfassen.

Rund fünf Prozent „Defizit“

So stellt Steiner auf der Basis von Prognosen der Nationalbank und der Statistik Austria für heuer folgende Rechnung an: „Wenn wir diese Grundzahlen herbeiziehen – 8,5 Prozent Inflation 2022 auf das gesamte Jahr, ein geschätzter und teils schon realisierter Anstieg der Löhne um 3,6 Prozent – das ergibt ein knappes Defizit von fünf Prozent, das die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in diesem Jahr in Kauf nehmen müssen.“

Inflation in Österreich
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Statistik Austria

Sieht man sich die Prognosen an, wonach die Inflation im kommenden Jahr bei 6,4 Prozent liegen und die Wirtschaft so gut wie stagnieren wird, dann müsse man auch im kommenden Jahr mit einem Minus rechnen, denn die vorhergesagten Lohnerhöhungen würden knapp ein Prozent darunter liegen: „Das heißt, dass auch im nächsten Jahr die Situation, die uns schon in diesem Jahr ärmer gemacht hat, sicherlich nicht reicher machen wird“, so Steiner.

Steuerreform auf der Plus-Seite

Auf der Plus-Seite sei zu verbuchen, dass die Steuerreform mit der Abschaffung der kalten Progression Geld bringen werde – so spricht Steiner von 371 Euro jährlich für eine Durchschnittspensionistin und 391 Euro für einen durchschnittlichen Arbeitnehmer.