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„Sonntagsgespräch“

Steininger: „Wir sind nicht auf Kurs“

Im Sonntagsgespräch mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller warnt Klimaökonom Karl Steininger vor den Folgen des Klimawandels: „Wir sind nicht auf Kurs zu den in Paris beschlossenen 1,5 Grad.“

Dass eine Klimaerwärmung von 1,1 Grad Celsius bereits maßgebliche, negative Auswirkungen auf das Leben des Menschen und sein Umfeld hat, zeigte das heurige Jahr. So wurde unter anderem in Pakistan ein Drittel des Landes überflutet und mehr als eine Million Wohnungen zerstört, es gab Waldbrände außerordentlichen Ausmaßes in Kalifornien und das vierte Jahr ohne Regenzeit im Sudan brachte eine entsprechende Hungersnot mit sich.

„Das sind Alarmzeichen, wo ich hoffe, dass diese die Regierungen aufwecken und zu mehr Zusagen bewegen. Wir sind nicht auf Kurs zu den in Paris beschlossenen 1,5 Grad“, so der an der Uni Graz unterrichtende Professor im Gespräch mit Chefredakteur Wolfgang Schaller.

Klimaschutz im Kleinen: „Eine Frage der Ehre“

Auf die Frage, was man als Österreicherin oder Österreicher selbst für den Klimaschutz tun kann, antwortet der 57-jährige Wiener: „Es ist wichtig, dass wir alle Schritte setzen und damit das politische System und die Rahmenbedingungen verändern. Was wir als Einzelne tun können, ist für mich eine Frage der Ehre.“

Karl Steininger im „Sonntagsgespräch“

Im Zuge der UN-Weltklimakonferenz hat sich Klimaökonom Karl Steininger zum menschengemachten Klimawandel und der bevorstehenden Klimakatastrophe geäußert.

Das Wort Ehre erklärt Steininger in diesem Zusammenhang so, dass das erste „E“ für Essen, das „H“ für Heizen, das „R“ für Reisen und das zweite „E“ für Einkaufen steht. Wenn man auf diese Dinge mehr Acht gibt, könne man im Kleinen etwas bewegen.

Großflächige Unbewohnbarkeit droht

Die Prognosen des Wissenschaftlers sehen düster aus: „Zurzeit steuern wir – wenn die Länder ihre Zusagen überhaupt einhalten – auf eine Klimaerwärmung von 2,5 Grad zu. Das hätte katastrophale Folgen in vielen Regionen des Planeten zur Folge. Wir würden unseren Planeten unseren Kindern übergeben, in einer Form, wo viel weniger Lebensraum für den Menschen übrig ist.“