Frauen beim Sport im Freien, Aktion „COMEBACKSTRONGER“ nach der CoV-Krise
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Ruf nach Sport-Förderungen für Frauen

Männersport sei immer noch die Norm, Frauensport die Abweichung – und das führe dazu, dass es immer noch starke strukturelle Nachteile für den Breiten-, aber auch Spitzensport von Frauen gäbe. Die steirischen Grünen fordern nun eine Reform der Förderstrukturen.

Grundsätzlich wird bei den Förderungen von Vereinen nicht zwischen Männer- und Frauen-Teams unterschieden; allerdings seien im Spitzensport traditionell mehr Männer vertreten, und damit gehe der Großteil der Förderungen in den Männersport.

„Unsere Forderung bezieht sich auf zwei Punkte: Das eine ist, die Frauen im Breitensport mehr zu fördern, damit auch der Anteil der Frauen im Spitzensport erhöht wird. Und im Spitzensport muss dafür gesorgt werden, dass die Frauen finanziell davon leben können, weil nur, wenn man sich voll und ganz auf den Spitzensport konzentrieren kann, schafft man es auch in die internationale Spitzenklasse“, so Georg Schwarzl, Sportsprecher der Grünen.

Zahlreiche Ungleichheiten

Ungleichheiten sehe man nicht nur darin, dass es im Spitzensport weniger Frauenteams gäbe als Männerteams: „Beispiele dafür sind, dass sich Frauen oft Ausrüstungen selbst kaufen müssen, während das bei Männern übernommen wird. Frauen müssen Mitgliedsbeiträge zahlen in Vereinen – Männer nicht. Aber natürlich auch auf anderer Ebene – in der Bundesliga oder in anderen Topligen, wo Frauen einfach viel weniger verdienen als Männer“, so Schwarzl. Es gehe vor allem um strukturelle Nachteile, die Frauen auf dem Weg in den Spitzensport im Weg stünden.

„Bekommen selbst natürlich nichts gezahlt“

Die Grazerin Nina Ausperger, die im Eishockey-Nationalteam spielt, bestätigt diese Situation: „Der finanzielle Aspekt ist einer der größten Unterschiede: Es ist schwieriger, Trainings zu bezahlen, gute Trainer zu finden und zu bezahlen. Wir müssen sogar selbst einen Mitgliedsbeitrag zahlen und bekommen selbst natürlich nichts bezahlt. Leider ist es auch so, dass man als Frauenverein immer hinten angestellt wird, zum Beispiel bei der Vergabe von Trainingszeiten oder Spielzeiten.“ Im Landesbudget für 2022 sind insgesamt rund elf Millionen Euro für Sportförderungen vorgesehen.