Während insgesamt die Treibhausgas-Emissionen in der Steiermark seit dem Jahr 1990 gesunken sind, sind die Emissionen des Verkehrs stark gestiegen, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Der Verkehrsclub weist darauf hin, dass im Straßenverkehr das Potenzial für die Reduktion der Treibhausgase sehr groß ist. „Unser aller Handeln entscheidet darüber, in welchem Zustand wir den Kindern und Enkelkindern unseren Planeten hinterlassen“, mahnt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer.
Andere Bereiche konnten Emissionen senken
Pro Kopf verursache die Steiermark 9,6 Tonnen Treibhausgase pro Jahr, das ist doppelt so viel wie der globale Durchschnitt. Im Industrieland Steiermark hat die Industrie den höchsten Anteil an Treibhausgas-Emissionen, aber bereits der zweitgrößte Verursacher ist der Verkehr. Mit 3,16 Millionen Tonnen war der CO2-Ausstoß des Verkehrs um über eine Million Tonnen höher als im Jahr 1990. Das ist eine Zunahme um 52 Prozent. Zum Vergleich: Der Gebäudesektor hat im gleichen Zeitraum seine Emissionen halbiert, der Energiesektor um 58 Prozent verringert und die Abfallwirtschaft sogar um 70 Prozent.
Attraktive Wege für Fußgänger und Radfahrer schaffen
„Die gute Nachricht ist, dass es im Mobilitätsbereich bereits heute die Lösungen gibt, um die Treibhausgas-Emissionen stark zu reduzieren. Zusätzlich sparen wir Energie und Geld, wenn wir mehr Strecken mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Fahrrad und zu Fuß zurücklegen“, betont Mosshammer. Gemeinden und Städte könnten mit einer fußgängerfreundlichen Verkehrsplanung, guter Rad-Infrastruktur, der Stärkung der Ortskerne und Nahversorgung wesentlich dazu beitragen, dass die Bevölkerung mehr Alltagswege klimafreundlich und kostengünstig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann.
Positiv ist, dass die Steiermark die Rad-Infrastruktur verstärkt ausbaut. Darüber hinaus können durch die Verschmälerung von überbreiten Freilandstraßen günstig und ressourcenschonend Radwege geschaffen werden. Hier sollten laut VCÖ auch Unternehmen vermehrt Anreize für ihre Mitarbeiter schaffen.