Apfelernte
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Landwirtschaft

Tag des Apfels: Steirer sind Apfel-Könige

Auf 6.000 Hektar Fläche werden in der Steiermark Äpfel angebaut, damit ist unser Bundesland das Anbaugebiet für Äpfel Nr. 1 in Österreich. Jedes Jahr werden hier 180.000 bis 200.000 Tonnen Äpfel geerntet.

Wer Äpfel mag, hat in der Steiermark die Qual der Wahl – rund 2.000 Apfelsorten werden im Land angebaut. Die Vielfalt ist groß und ebenso groß ist die Spanne der Lebensdauer der Obstbäume. Sie können zwischen 15 und 150 Jahre alt werden, je nach Sorte und Sämling, erklärt Obstkundler Alois Wilfling.

Wie pflanzt man richtig

Jetzt im Herbst oder im Frühling ist der richtige Zeitpunkt, um einen Apfelbaum zu pflanzen. Dabei sei es wichtig, den Baum nicht zu tief zu setzen, sagt der Experte: „Ich muss die Tag-Nacht-Grenze beachten, wo fangen die Wurzeln an. Mit dieser Grenze bleibe ich etwa drei bis vier Zentimeter über dem Boden, weil der Baum ohnehin noch hineinsinkt in das Loch."

Auf ein Wühlmausgitter sollte man zudem nicht vergessen, „weil die Wühlmäuse sonst die Wurzeln wegfressen. Und man braucht einen starken Pflock mit einem Durchmesser von fünf bis sieben Zentimeter. Wenn der Baum auf einem Acker steht, braucht man auch noch einen Schutz gegen Rehe und Hasen, die nagen sonst den Stamm an“, sagt Wilfling. Ist der Baum gepflanzt. Sollte man auch auf die „Kronenerziehung“ achten, also darauf, wie man die Äste so schneidet, dass mit der Zeit eine schöne Krone entsteht.

Mädchen beißt in Apfel
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Welche Apfelsorte sollte man wählen?

Welche Apfelsorte man pflanzt, hängt davon ab, wozu man sie verwenden möchte, erklärt der Experte: "Ein Sommerapfel, wie ein Gravensteiner oder ein Klarapfel, hält sich zwei bis drei Wochen. Ein Herbstapfel, wie der Oderwälder, der hält sich von Oktober bis Weihnachten. Die Wintersorten, wie den Steirischen Maschanzker, kann man besonders gut lagern.

Ältere Apfelsorten seien nicht zuletzt auf Grund wegen der klimatischen Veränderungen wieder im Kommen, sagt Wilfling: „Wir haben in diesem Jahr ein paar hundert Apfelsorten zur Bestimmung bekommen, zum Beispiel aus Kirchbach in der Oststeiermark den Brauen Matapfel. Oder einen roten Apfel mit großen, gelben Punkten – da sind wir draufgekommen, dass es der Beauty of Bath ist, eine Sorte, die ich schon lange suche.“

Tipp: Kernhaus mitessen

Das knackige Wunderobst ist ein Alleskönner, weiß der Pomologe: „Es gibt Menschen, die haben gerne süße Äpfel, wie den Lavanttaler Bananenapfel. Aus diesen Äpfeln wird aber kein guter Most, weil die Säure und die Gerbstoffe fehlen. Für Apfelstrudel braucht man eine gute Konsistenz, auch wenn die Äpfel heiß werden, wie zum Beispiel beim Boskop."

Auch getrocknet kann man Apfel-Chips genießen, oder wenn’s etwas weniger Aufwand sein soll, einfach abwaschen und reinbeißen. Allerdings hat der Experte auch da einen Tipp: „Manche essen die Schale mit, weil sie sehr gesund ist. Aber was unsere Großeltern schon gewusst haben und das müssen sie probieren: Essen sie das Kernhaus mit! Die Kerne haben einen leichten Blausäure-Geschmack, aber das Mikrobiom, die wertvollsten Bakterien, sitzen im Kernhaus und sind sehr wichtig für unsere Darmflora."