Weihnachtsbeleuchtung in Graz
Graz Tourismus/Harry Schiffer
Graz Tourismus/Harry Schiffer
Chronik

Adventmärkte im Zeichen der Energiekrise

Zum Ende der Woche öffnen in der Steiermark viele Adventmärkte. Nach Jahren der Pandemie stehen sie heuer im Zeichen der Energiekrise, gespart wird vor allem bei der Beleuchtung. Auf Kerzen statt auf Strom wird in Mariazell gesetzt.

Der traditionelle Mariazeller Advent am Hauptplatz vor der Basilika hält wieder viel traditionelles Kunsthandwerk und heimische Qualitätsprodukte bereit. Ab diesem Jahr unter dem Motto „Advent im Kerzenlicht“ besonders stimmungsvoll mit reduzierter Beleuchtung am Markt und kürzeren Beleuchtungszeiten an der Außenseite der Basilika.

Kerzenlichtabende in Mariazell

Speziell an den Freitagen – den sogenannten Kerzenlichtabenden – wird es am Christkindlmarkt ausgesprochen besinnlich: „Wir verwenden Kerzen statt elektrischem Licht, wo immer es möglich ist“, sagt Veranstalter Andreas Schweiger, „die Lichterketten, die grundsätzlich großteils auf LED umgestellt sind, bleiben an diesem Tag ausgeschaltet, dafür kommen Laternen, die die Adventstände von innen ausleuchten zum Einsatz“. Insgesamt wurden dafür rund 200 Laternen angekauft.

Advent in Mariazell
APA/Mariazellerland Blog.at
So präsentierte sich der Mariazeller Advent im Jahr 2019.

Feuerkörbe statt Heizschwammerl

Zudem erhellen an die 20 hüfthohe Laternen die Wege, neu sind auch die Feuerkörbe, die den Fußgehern Wärme spenden sollen. „Das ist keine Reaktion auf die aktuelle Energiekrise, sondern unser Beitrag zur Nachhaltigkeit und für mehr Umweltbewusstsein insgesamt“, betont Schweiger. Die Außenbeleuchtung der Basilika wurde übrigens noch nicht auf LED umgestellt, hier werde in diesem Jahr das Licht allerdings früher abgedreht: „Jeweils kurz nach Ende der abendlichen Veranstaltungen in der Basilika“, so Schweiger.

Graz setzt auf „freiwilliges“ Energiesparen

In Graz öffnen die Adventmärkte am Freitag – mehr dazu in Grazer Adventmärkte öffnen bald (11.11.2022): Vom Christkindlmarkt vor dem Rathaus, dem Kunsthandwerksmarkt am Färberplatz, dem nostalgischen Adventmarkt im Joanneumsviertel bis hin zum Aufsteirern-Adventmarkt am Schloßberg gibt es insgesamt 14 Märkte in der steirischen Landeshauptstadt.

Die Stadt Graz hat zum Thema Energiesparen im Winter einen dreistufigen Plan ausgearbeitet, der auch die Adventmärkte betrifft. Mit der aktuellen Frühwarnstufe bedeutet das eine Reduktion auf freiwilliger Basis – etwa bei den Leuchtzeiten der Weihnachtsbeleuchtung oder des Christbaums am Hauptplatz, hieß es von Seiten der Holding Graz auf Anfrage.

Christkindlmarkt am Hauptplatz
Graz Tourismus/Harry Schiffer

30 Prozent Ersparnis durch kürzere Einschaltzeiten

Auf die energiesparende LED-Beleuchtung der Straßen und Plätze ist man seit 2008 sukzessive umgestiegen. „Obwohl die Lichtpunkte seit 2007 von 270.00 konventionellen Lichtpunkten auf über 760.000 LED angewachsen ist, hat sich der Energieverbrauch von ursprünglich 90.000 Kilowattstunden im Vorjahr auf 35.000 kWh reduziert. Er liegt bei rund einem Drittel im Vergleich zu 2007“, betont Wolfgang Konrad von der Energie Graz.

In diesem Jahr würden durch die kürzeren Einschaltzeiten noch einmal rund 30 Prozent eingespart: „Die Beleuchtung wird um eine Woche nach hinten verschoben, und wir sparen täglich drei Stunden in der Früh und eine am Abend ein“, führte Konrad weiter aus. So kommt man in den weihnachtlich beleuchteten 61 Straßen und Plätzen bis zum 6. Jänner auf einen Energieverbrauch von rund 26.000 kWh – den Verbrauch von sechs durchschnittlichen Haushalten.

Öffnung der Adventmärkte in Graz
APA/Erwin Scheriau

Verzicht auf Heizschwammerl

Die Standbetreiber wurden ebenfalls dazu angehalten, möglichst auf LED-Lampen umzusteigen, was etwa am Christkindlmarkt am Rathaus größtenteils auch erfolgt sei; auch wurde der Verzicht auf Heizschwammerl nahegelegt. Überlegungen zu Solarpaneelen auf den Dächern der Hütten habe es zwar gegeben, für dieses Jahr sei es sich allerdings nicht mehr ausgegangen.

Auch beim Weihnachtsmarkt am Schloßberg will man auf Heizschwammerl verzichten. „Dank der ausschließlichen Verwendung von effizienter LED-Beleuchtung ist für uns eine Realisierung mit außerordentlich niedrigem Energieeinsatz möglich. Weiters ist der Weihnachtsmarkt lediglich von Freitag bis Sonntag geöffnet und erreicht damit eine optimale Auslastung“, wird betont. Da man regionale, steirische Aussteller bevorzuge, sei der CO2-Fußabdruck grundsätzlich sehr gering.

Energiesparende Beleuchtung in Bruck und Leoben

In Leoben besteht die Beleuchtung des Christkindlmarktes am Hauptplatz, der am 25. November öffnet, mittlerweile gänzlich aus LED-Lampen. Mit ihnen können gegenüber einer herkömmlichen Straßenleuchte 60 bis 80 Prozent Energie eingespart werden, hieß es von Seiten der Stadt. Die Marktbeleuchtung sei mit der Hauptplatzbeleuchtung gekoppelt und bleibe bis 22.00 Uhr eingeschaltet. Im Sinne der Nachhaltigkeit werde zudem weitgehend mit natürlichen Materialien wie Holz und Tannenzweigen dekoriert und auf Folien und Kunststoffe verzichtet.
In Bruck an der Mur, wo es am 24. November losgeht, gibt es seit dem Vorjahr eine energiesparende Weihnachtsbeleuchtung, auch hier wurde die Einschaltdauer verkürzt.