Labor
ORF
ORF
Wissenschaft

Wissenschaft: Transparenz für mehr Vertrauen

Die CoV-Pandemie hat oft dazu geführt, dass Emotionen die Oberhand über Fakten gewonnen haben. Beim internationalen Kongress für Kinderphilosophie in Graz geht es daher derzeit auch darum, die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft zu stärken.

Helga Kromp-Kolb – mehrfach preisgekrönte Wissenschaftlerin und Vortragende beim internationalen Kongress für Kinderphilosophie in Graz – erkennt seit Beginn der CoV-Pandemie vor gut drei Jahren einen Wandel, was die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft betrifft: „Ich glaube, wir haben eine Phase erlebt, wo die Emotionalität die Wissenschaft weggefegt hat. Und ich glaube, es ist ein wesentlicher Punkt, dass wir wieder zur Wissenschaftlichkeit zurückfinden, dass der Prozess der Wissenschaft wieder sauber abgewickelt wird – mit einer Vielfalt an Meinungen, mit Diskussion von Hypothesen.“

Auch die Politik ist gefordert

Vor allem die sozialen Netzwerke haben der Wissenschaft nicht in die Karten gespielt, denn hier werde den Menschen oft nur eine bestimmte Meinung vorgezeigt – genau dem müssten Wissenschaft und Politik entgegenwirken, denn auch die Politik könne kein Interesse an einer gespaltenen Bevölkerung haben, so Kromp-Kolb.

Wissenschaft muss transparenter werden

Um die Wissenschaft wieder dorthin zu bringen, wo sie einmal war, muss laut Kromp-Kolb Transparenz her: „Genau darum geht es, dass wieder Vertrauen in die Wissenschaft zurückkommt, indem die Wissenschaft wieder vertrauenswürdig wird. Und das wird sie, wenn sie transparent ist, wenn sie offen ist und auch bescheiden. Das heißt auch, dass sie kommunizieren muss, zu was Wissenschaft nicht im Stande ist.“

Leitfaden zum eigenen Schutz gegen Fake News

Damit der Prozess von emotionalem wieder in Richtung rationalem Denken führt, müssen alle reflektiert bei sich selbst anfangen: „Offen sein, nicht sofort zumachen, wenn das eine Meinung ist, die mir widerstrebt und sich dann fragen, ob das stimmen kann. Dann recherchieren, und da wäre es wichtig, nicht das erstbeste heranzuziehen. Gibt es da Experten dazu? Und dann mit Freunden und Kollegen besprechen und diskutieren“, erklärt die Wissenschaftlerin.