Politik

Bahnstreik: Verkehrschaos blieb aus

Am Montag stehen in ganz Österreich die Züge still – Grund ist ein 24-stündiger Warnstreik wegen der festgefahrenen KV-Verhandlungen bei den Eisenbahnern. Trotz Staus blieb das große Chaos aus. In der Steiermark streikten am Montag aber auch die Brauereien.

Der fünfte und letzte Versuch, einen Bahnstreik abzuwenden, ist am Sonntag gescheitert – mehr dazu in Gegenseitige Schuldzuweisungen und Verkehrschaos bleibt vorerst aus (news.ORF.at).

Um den Druck in den Kollektivvertragsverhandlungen zu erhöhen, rief die Gewerkschaft für den Montag einen 24-stündigen Warnstreik aus, erst am Dienstag läuft dann alles wieder nach Plan. Die Fahrgäste – etwa am Grazer Hauptbahnhof – zeigten am Montag größtenteils Verständnis für den Streik der Bahnmitarbeiter.

Auch aus dem steirischen Verkehrsressort, das Millionen für den öffentlichen Verkehr beisteuert, gibt es Verständnis für die Streiks. Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) sagte, dass gute Lohnabschlüsse in Zeiten der massiven Teuerung von großer Bedeutung seien: „Auch wenn dieser Streik starke Einschränkungen für die Pendlerinnen und Pendler mit sich bringt, habe ich Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaft und hoffe, dass es so schnell wie möglich zu einer Einigung kommt und der öffentliche Verkehr wieder normal funktioniert.“

Bahngewerkschaft will „hart“ bleiben

Bahngewerkschafter Gernot Acko sagte Montagfrüh, man bedanke sich bei allen, die solidarisch mit den Bediensteten sind; er sprach von einem „unverschämten Angebot, die 200 Euro monatlich auf 208 Euro zu erhöhen.“ Ein Streik sei die logische Folge gewesen.

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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
APA/ERWIN SCHERIAU
Bahnstreik am Grazer Bahnhof
leerer Vorplatz Grazer Hauptbahnhof
ORF
leerer Vorplatz Grazer Hauptbahnhof
leere Bahnhofshalle
ORF
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
Bahnstreik am Grazer Bahnhof
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
Bahnstreik am Grazer Bahnhof
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
Bahnstreik am Grazer Bahnhof
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof
Bahnstreik am Grazer Bahnhof
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Bahnstreik am Grazer Bahnhof

Wie es weitergehen könnte, dazu sagte Acko: „Die Wirtschaftskammer hat angekündigt, dass sie am Dienstag mit ihrem Partner sprechen wird. Wir gehen also etwa am Mittwoch von einer neuen Verhandlungsrunde aus.“ Weitere Streiks wolle niemand, man werde aber hart bleiben, kündigt Acko an – mehr dazu in Fronten weiter verhärtet (news.ORF.at).

Warnstreik auch bei den Brauereien

Gestreikt wurde am Montag aber nicht nur bei der Bahn: Auch die Brauereien in der Steiermark haben zeitweise ihre Arbeit niedergelegt. In der Branche gab es bereits vier Verhandlungsrunden – die Forderung der rund 1.300 Beschäftigten von 11 Prozent liegt bisher aber weit neben dem Angebot der Arbeitgeber, das sich etwa bei 3,5 Prozent bewegt.

Streik vor der Grazer Brauerei Puntigam
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Deswegen wurde nun in den Brauereien gestreikt: In Göss und im Logistikcenter der Brauerei Puntigam legte man von 6.00 bis 9.00 Uhr die Arbeit nieder, in der Puntigamer Produktion bis etwa 15.00 Uhr.

„Werben um Verständnis“

„Aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Brauereien in Österreich ist ein großes Ziel, das wir damit verfolgen, um Verständnis zu werben, um die finanziellen Nöte und Sorgen der Beschäftigten in der Brauindustrie abzufedern – und das ist bis dato leider noch nicht geschehen“, sagt Hermann Edler von der Gewerkschaft Pro-Ge.

Die Kundinnen und Kunden seien von den Auswirkungen noch nicht betroffen – die Betonung liegt aber auf noch: Sollte es bei der nächsten Verhandlungsrunde am 9. Dezember keine Einigung geben, dann kündigt die Gewerkschaft unbefristete Streiks an.