Drei Krankenpflegerinnen
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Wirtschaft

Aufregung um die Umsetzung des Pflegebonus

Mit Dezember ist erstmals der Pflegebonus ausgezahlt worden. Die Betroffenen stellten sich auf eine Zahlung von 2.000 Euro ein, am Konto landeten aber nur bis zu 1.000 Euro. Der Zentralbetriebsrat der KAGes kritisiert nun die Umsetzung des Pflegebonus.

Die Auszahlung des Pflegebonus erfolgt nach Abzug der Steuern. Fairness würde anders aussehen, meint dazu Michael Tripold, KAGes-Zentralbetriebsratsvorsitzender, in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und fordert, dass der Pflegebonus brutto für netto ausbezahlt wird.

„Steuerfrei wäre zumindest eine nette Geste. Weil keiner versteht, warum man ankündigt, es gibt einen 15. Monatsgehalt, und dann ist es aber eben alles andere als ein 15. Monatsgehalt. Das frustriert viele KollegInnen. Und das Zweite, das ist mir fast noch wichtiger, ist, dass alle, die im Pflegeprozess drinnen sind, das bekommen, weil da wird ein Keil hineingetrieben, und das ist einfach nur furchtbar“, so Tripold – demnach würden viele pflegende Berufsgruppen wie beispielsweise OP- und Ordinationsassistentinnen und -assistenten, vom Pflegebonus ausgeschlossen werden.

Rund 850 Euro statt 2.000

Betroffen ist auch die Langzeitpflege. Daher schließt sich auch Beatrix Eiletz, Betriebsratsvorsitzende der Volkshilfe Steiermark, der Kritik an.

Sie spricht von einer großen Ungerechtigkeit: Der Pflegebonus würde für mehr Frust als Freude sorgen, denn von der 2.000 Euro-Einmalzahlung für das Jahr 2022 würden netto – je nach Steuerklasse – nur zwischen 700 und maximal 1.000 Euro netto am Gehaltskonto landen. Und außerdem würden beispielsweise auch viele Menschen, die im Betreuungsbereich arbeiten, um diesen Bonus umfallen.