Das Megaphon zählt zu den Straßenzeitungs-Pionieren in Österreich. Seit 1995 erscheint das Blatt und wird in fast allen steirischen Bezirken von Menschen in sozialer Not verkauft.
Derzeit sind es etwa 12.500 Exemplare im Monat. Ab sofort kann das Megaphon jetzt auch via Bankomat- oder Mastercard-Kreditkarte bezahlt werden.
Abwicklung über eine App
„Man nimmt ein bestehendes Smartphone, lädt sich eine App herunter und kann nach der Unterzeichnung eines Acquiring-Vertrags Kartenzahlungen akzeptieren. Das heißt, der Käufer des ‚Megaphon‘ nimmt seine Bankomatkarte und hält die zum Handy vom Straßenverkäufer hin und hat damit die drei Euro bezahlt“, erklärte Christian Schicker, Direktor von Mastercard Austria.

„Es ist sehr gut, weil die Leute kommen einkaufen und sagen immer ‚ich habe kein Bargeld‘. Aber jetzt kann man das trotzdem zahlen“, so Luke Alert Owobu, Verkäufer der Straßenzeitung, über die nun mögliche Kartenzahlung.
Die App wurde von Global Payments zur Verfügung gestellt – für zwei Jahre, vorerst ohne Kosten für das „Megaphon“. „Weil wir das einfach als richtig tolles Projekt erachten und wir es gut finden, wenn unsere App auch für soziale Projekte nützlich sein kann“, verdeutlichte Angela Knötzl von Global Payments.
Freude beim „Megaphon“
Die Megaphon-Verantwortlichen hoffen auf eine große Akzeptanz der neuen Bezahlmöglichkeit. „Diese bargeldlose Bezahlung war jetzt schon jahrelang ein Thema, viele Kollegen in anderen Ländern haben das bereits durchgeführt. Das ist für uns jetzt eine tolle Alternative, da wir pandemiebedingt gesehen haben, dass immer weniger Leute Bargeld eingesteckt haben. Für die Verkäufer ist das jetzt ganz, ganz toll, dass man dank einer App mit Kreditkarte, mit Bankomatkarte die Straßenzeitung und unsere anderen Produkte bezahlen kann“, sagte Sabine Gollmann, Leiterin des Megaphon.

Ausweitung der Methode möglich
Vorerst ist bargeldloses Zahlen bei 18 „Megaphon“-Verkäufern möglich, bald sollen dann so gut wie alle die Kartenzahlung anbieten. Graz ist österreichweit so etwas wie ein Vorreiter. „Wir schauen jetzt einmal mit ‚Megaphon‘, wie das in Graz von der Bevölkerung und den Verkäufern aufgenommen wird, immerhin braucht man doch Grundkenntnisse rund um das Smartphone. Das evaluieren wir und bieten es vielleicht bei Interesse auch anderen Straßenzeitungen in Österreich an“, so Schicker.