„Bei gutem Willen – und seitens der Arbeitgeber besteht guter Willen – könnte es zu einem guten Ende kommen“: So optimistisch klingt Josef Rieberer, geschäftsführender Vorstand der Murauer Brauerei, vor der Verhandlungsrunde am Freitag.
Auch Hermann Edler von der Gewerkschaft ProGe sitzt am Freitag am Verhandlungstisch. Zuletzt forderte man elf Prozent Lohnerhöhung für Brauereimitarbeiter – was ein realistischer Abschluss sein könnte, möchte er nicht sagen: „Ich glaube, das es nicht seriös wäre, vor der Verhandlungsrunde jetzt irgendwelche Zahlen zu nennen, aber was ich mich traue zu sagen, ist, dass wir von Seiten der Gewerkschaft den guten alten sozialpartnerschaftlichen Weg in Österreich nicht verlassen möchten.“
„Man war schon sehr nah an den Zielvorgaben“
Konkreter wird da schon sein Gegenüber von Seiten der Arbeitgeber: „Man war schon sehr, sehr nahe an den Zielvorgaben, die in diesem Bereich 6,5 bis sieben Prozent liegen. Die Betriebsräte sind da sehr offen, aber man hat halt irgendwie ein ehrgeiziges Ziel, dass man erstmals in der Brauereienlandschaft die Metaller schlagen will, und das wird halt leider nicht gehen“, so Rieberer.
Abschluss soll Inflation abfedern
Von Seiten der Gewerkschaft heißt es, der Abschluss müsse reichen, um die Inflation abzufedern – wie lange dafür am Freitag verhandelt wird, sei egal: „Ob das jetzt in einer Stunde oder in fünf Stunden fertig ist – wichtig wäre, dass es zu einem Abschluss kommt, der für beide Seiten tragbar ist und eine gewisse Zufriedenheit bei den Beschäftigten auslöst“, so Gewerkschafter Hermann Edler – ein weiterer Streik sei allerdings nicht ausgeschlossen, während man auf Arbeitgeberseite nicht mehr mit solchen Kampfmaßnahmen rechnet.