Eine Szene in einen Einkaufszentrum
APA/ROBERT JAEGER
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Wirtschaft

Starkes langes Shopping-Wochenende in Graz

Bereits seit dem 8. Dezember ist in der Grazer Innenstadt reges Treiben zu sehen. Während der Feiertag dem Vernehmen nach aber eher verhalten angenommen wurde, tummelte sich am Freitag und am Samstag umso mehr Kundschaft in den Geschäften.

„Wir sind so happy, dass wir offen haben und keine Masken tragen müssen“, schwärmte etwa Martina Weinhandl vom Grazer Traditionskaufhaus Klammerth Samstagmittag mitten im Weihnachtstrubel: „Der 8. Dezember war etwas ruhiger, man merkt, die Menschen gehen bewusster mit dem Feiertag um. Wir überlegen auch, ob wir im kommenden Jahr am Marienfeiertag geschlossen halten.“ Ihre Freude über das Weihnachtsgeschäft trübte der ruhigere Feiertag aber keineswegs.

Vom Coronavirus, das in den vergangenen beiden Jahren das Geschäft massiv beeinträchtigt hatte, sei wenig zu merken, so Weinhandl. Was aber auffalle: „Die Kunden sind informierter als vorher.“ Wenn sie ins Geschäft kommen, haben sie sich meist online schon die Produkte angesehen – viele nutzen auch das „Click & Collect“-Angebot, so die Kauffrau. Abgesehen von diesen durchaus schönen Nebenaspekten sei vor allem der Freitag „wie 2019 vor der Corona-Pandemie“ gewesen.

„Die Top-Tage des Jahres“

Ähnlich positiv zeigte sich Martin Wäg, Chef bei Kastner & Öhler – er schwirrte Samstagmittag im Schwesterhaus Gigasport mit einem Klemmbrett unter dem Arm durch die Stockwerke. Auf spontane Nachfrage sagte er: „Das sind die Top-Tage des Jahres, ein ganz starkes Wochenende.“ Doch auch er findet, dass der 8. Dezember etwas verhaltener von den Kunden genutzt wurde. Umso mehr los war dann am Freitag, und auch am Samstag gab es viel Kundschaft in seinem Sportgeschäft.

Wäg erwartet ein starkes Weihnachtsgeschäft, weil es heuer einen besonders langen Advent gebe. Schon bisher sei er mit dem Absatz zufrieden, und man befinde sich „auf dem Pfad zum Vor-Corona-Niveau“, wobei auch das Online-Geschäft durch die Pandemie stark gewachsen sei. Wie so oft würden am meisten Spielwaren und Gutscheine gekauft – er erkenne bei Wintersportartikeln und -bekleidung einen Trend zu hochwertigeren Waren.

Frequenzen legten weiter zu

Im Einkaufszentrum Murpark im Osten von Graz wurden von 8. bis 10. Dezember ebenfalls sehr viele Kunden gezählt: „Die Frequenzen waren an allen drei Tagen sehr gut und stiegen gegenüber dem zweiten Adventsamstag noch einmal merklich“, hieß es in einer Aussendung. „Unsere Händler und Händlerinnen berichten von sehr guten Umsätzen“, ergänzte Center-Managerin Edith Münzer. Besonders gefragt seien Schmuck- sowie Elektronikanbieter und der Buchhandel.

„Advent könnte besser als 2019 werden“

Spartenobmann Gerhard Wohlmuth bestätigte den Eindruck einzelner Geschäfte mit den Rückmeldungen von rund 40 weiteren Händlern: „Der Advent könnte sogar besser als 2019 werden, nicht nur beim Umsatz, was durch gestiegene Preise klar ist, sondern auch in puncto Kundenfrequenz.“