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Verkehr

Mit Keksen und Liedern für ein autofreies Graz

Jeden Monat eine andere Straße, die Freitagnachmittag von Autofrei-Aktivisten in Graz in Beschlag genommen wird: Nach Mandellstraße und Merangasse ist diesen Freitag eine der wichtigsten Ausfahrtsstraßen der Stadt, die Bergmanngasse, für den Autoverkehr gesperrt.

Mit Keksen, Eintopf und Weihnachtsliedern gegen den Autoverkehr in Graz: So soll der Protest der BürgerInnen-Initiative in der Grazer Bergmanngasse aussehen.

„Stille Bergmanngasse“

„Stille Bergmanngasse“ wurde die Aktion getauft, erklärt Aktivist Thomas Eitzenberger, der selbst in der Durchzugsstraße wohnt: „Entlang der Bergmanngasse ist es extrem laut, jeden Tag im Jahr, und es wäre doch mal schön, den Leuten zu zeigen, wie so ein Tag ohne Dauerverkehr auch sein könnte.“

„Was wichtig wäre, ist, dass die, die uns besuchen, sich auf das Gedankenexperiment einlassen, wie eine Alternative aussehen könnte“, sagt Aktivistin und Anrainerin Elisabeth Obermann.

„Gegen Blechmonster – für Klimaschutz“

Die Demonstration einer autofreien Straße beinhaltet bis 19.00 Uhr unter anderem einen Sandspielplatz, einen Fahrradparcours und Livemusik – dahinter stehe aber, so schreiben die Aktivisten es auch auf ihrer Homepage, der Kampf „gegen luftverpestende Blechmonster und für den Klimaschutz“, denn, so Eitzenberger, „wenn wir jetzt schon überfordert sind damit, dass wir uns anpassen, indem wir eine autofreie Innenstadt haben oder 100 km/h auf Autobahnen fahren, dann werden wir definitiv überfordert sein mit den Anpassungen, die plus zwei oder plus vier Grad nach sich ziehen werden“.

Noch ein langer Weg

Die Bewohner der Bergmanngasse haben Forderungen aufgestellt, etwa Fahrrad-Highways oder höhere Parkgebühren: Diese Forderungen betrachten sie als Rechte und wollen diese wiederum von der Politik umgesetzt sehen.

Langfristiges Ziel sei wohl eine Stadt ohne Autos, sagt Julia Schmalzl von der Initiative, der Weg dahin sei aber noch lange: „Konkrete Forderungen diesbezüglich haben wir noch nicht ausgearbeitet. Unser Vorgehen ist nicht, dass wir sagen, wir wollen ab morgen Graz autofrei, weil die Infrastruktur dafür nicht vorgesehen ist. Das ist ein Prozess.“