Schlachthof in Ollersdorf
ORF
ORF
Tiere

Kritik an Änderung bei Fleischbeschau

Die steirischen Tierärzte fürchten um die Qualität bei der Fleischbeschau und damit um die Lebensmittelsicherheit: Es würde dafür Personal zum Einsatz kommen, das noch in Ausbildung sei. Das Land weist die Kritik zurück.

Von den landesweit 400 Tierärztinnen und Tierärzten waren bisher etwa 100 für das Land Steiermark in Sachen Fleischbeschau tätig – als freie Dienstnehmer. Wegen gesetzlicher Bestimmungen muss das geändert werden: Es braucht künftig angestellte Personen, die die Kontrolle übernehmen, erklärt Walter Obritzhauser, Präsident der Tierärzte-Kammer in der Steiermark.

Laien werden zu amtlichen Fachassistenten ausgebildet

Tierärzte gebe es allerdings aus demografischen Gründen immer weniger – daher werden nun Laien zu amtlichen Fachassistenten ausgebildet, aber, so Obritzhauser, „das Land Steiermark setzt diese noch nicht fertig ausgebildeten und noch nicht geprüften Laien bereits jetzt in der Schlachttierfleischuntersuchung ein, und das ist aus unserer Sicht nicht rechtskonform.“

Lebensmittelsicherheit sei gefährdet

Die Letztverantwortung bei der Fleischbeschau würden aber weiterhin die zugeteilten Tierärzte tragen, und diese seien nicht bereit, auf die Kontrolle der Fachassistenten in Ausbildung zu vertrauen, sagt der Ärzte-Vertreter. „Ich befürchte schlicht und einfach, dass diese Personen nicht über ein ausreichendes Fachwissen verfügen, um lebensmittelrelevante Veränderungen bei Schlachttieren, bei Organen und bei Fleisch, zu erkennen. Damit ist potenziell die Lebensmittelsicherheit gefährdet.“

Außerdem liege die Krux im Detail, sagt Obritzhauser: Die Auszubildenden dürften ohne Prüfung nicht als vollwertiges Mitglied bei einer Fleischbeschau eingesetzt werden – auch, wenn Tierärzte Teil des Teams sind.

Land Steiermark sieht Personalnot

Der stellvertretende Direktor der Veterinärdirektion im Land Steiermark, Harald Fötschl, hält dagegen. Kein Auszubildender arbeite ohne Aufsicht, betont er: „Das kann ich nicht so bestätigen, ganz im Gegenteil. Diese amtlichen Fachassistentinnen und Fachassistenten sind derzeit in der Übungsphase. Nach einer Erstausbildung, die sie alle absolviert haben, sind sie nun in der Übungsphase werden und werden in Kürze dann ihre Ausbildung abgeschlossen haben.“

Für das Land Steiermark gehe es nur darum, die vielen offenen Stellen zu besetzen, um die Lebensmittelsicherheit zu garantieren. Für die anfallenden Kosten mache das neue Systeme keine Unterschiede.