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Umwelt

Artenschutz: Steiermark mit Nachholbedarf

Die Staatengemeinschaft will bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz stellen. Der steirische Naturschutzbund sieht das positiv, für die Steiermark in Sachen Artenschutz aber auch Nachholbedarf.

200 Staaten – darunter auch Österreich – beschlossen am Montag bei der Weltnaturkonferenz in Montreal in Kanada, die Schutzflächen für die Natur stark auszubauen: Demnach sollen bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden – mehr dazu in Artenschutzkonferenz beschließt Erklärung und in Freude und Ärger über Abschlusserklärung (beide news.ORF.at).

Steiermark: Derzeit nur knapp 15 Prozent Schutzfläche

In der Steiermark liege man hier bisher weit darunter: Mit etwas mehr als 15 Prozent Schutzfläche stehe man nur wenig besser als der Österreich-Schnitt da, sagt Naturschutzbund Steiermark- Präsident, Johannes Gepp.

„Die Steiermark hat ein bisserl mehr als der Österreich-Durchschnitt, und der Österreich-Durchschnitt ist 15 Prozent – also wir haben erst die Hälfte am Papier, und Papier ist geduldig. Es sind in der Steiermark zum Beispiel die Niederen Tauern geschützt, aber wo ist da der Schutz? Wirklich? Es ist die sogenannte Höll bei St. Anna am Aigen Europaschutzgebiet. Wenn man sich das von oben anschaut, ist alles Maisacker, und die wenigen Wiesen dazwischen, die gehören dem Naturschutzbund Steiermark“, so Gepp.

Viel Potential

Er ist skeptisch, ob man bis 2030 die 30-Prozent-Vorgabe erreicht – Potential für eine Vergrößerung der geschützten Fläche in der Steiermark sei aber da: „Die Steiermark hat eine Verteilung, die wir klar erkennen: Der Südosten der Steiermark ist besiedelt, dicht besiedelt, industrialisiert, von der Landwirtschaft genutzt. Aber wir haben Riesenanteile – drei, vier Mal so groß – in der oberen Steiermark, wo der Schutz intensiviert werden könnte, ohne dass davon viele betroffen sind, weil dort die Naturstruktur von sich schon eigentlich sehr wertvoll und erhaltenswert ist.“

Hohe Notwendigkeit

Laut Gepp wäre mehr Naturschutz aber dringend notwendig: In der der Steiermark stünden in etwa 40.000 bis 50.000 Pflanzen und Tiere auf der roten Liste der bedrohten Arten.