Zwei Polizisten sitzen an einem Tisch, auf dem ein Adventskranz und Kekse sind.
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Chronik

Pensionistin vor Betrugsmasche gerettet

Für eine Leibnitzer Pensionistin ist es ein Weihnachtswunder – sie ist Betrügern auf den Leim gegangen und hatte ihnen bereits 3.000 Euro überwiesen. Polizisten konnten die Überweisung stoppen. Und auch in Graz wurden Polizisten zu Weihnachtsengeln.

Betrüger geben sich per SMS als Verwandte aus, behaupten in Schwierigkeiten zu sein und bitten um Geld. Derartige Betrugsversuche sind mittlerweile alltäglich und lassen sich aufgrund der internationalen Vernetzung der Täter kaum aufklären.

Glück im Unglück

Im Bezirk Leibnitz haben Polizisten durch ihr rasches Einschreiten den Schaden von einer Pensionistin abwenden können. Die Geldüberweisung war bereits in die Wege geleitet. „Wir haben dann alles Mögliche versucht, um das zu stornieren. Das ist uns mit ein wenig Glück auch gelungen. Ich war sehr überrascht über die Dankbarkeit der Dame, weil auf einmal kommt sie mit zwei Packungen Keksen auf die Dienststelle“, erzählte Polizist Andreas Hanschek.

Eine Geste der Dankbarkeit

Mit dabei auf der Dienststelle hatte die Südsteirerin auch ein persönliches Schreiben, in dem sie die beiden Beamten als „rettende Engel“ bezeichnet.

Ein handgeschriebener Brief
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In einem Dankesbrief der betroffenen Pensionistin bezeichnet die Südsteirerin die helfenden Polizisten als „rettende Engel“

„Ich war echt berührt. Ich bin jetzt seit 30 Jahren Polizist, so eine Reaktion hatte ich aber noch nie. Dass jemand mit einem so persönlichen Brief zu uns auf die Dienststelle kommt und uns als Weihnachtsengel bezeichnet, war echt berührend. Ich habe das wahnsinnig nett gefunden, weil es zeigt, dass nicht nur unsere Arbeit, sondern auch wir als Menschen geschätzt werden“, zeigte sich Polizist Heimo Moser gerührt.

600.000 Euro Schaden im Oktober

Der „Tochter-Sohn-Trick“ ist mittlerweile die gängigste Betrugsmasche in Österreich. Beinahe 900 Anzeigen gehen monatlich bei der Polizei ein – alleine im Oktober ist ein Schaden von 600.000 Euro entstanden: „Vor allem bei dieser Masche, wo es darum geht, dass von angeblichen Angehörigen Geld verlangt wird, macht es Sinn, mit den betroffenen Töchtern, Söhnen oder Neffen selbst Kontakt aufzunehmen“, erklärte Markus Lamb von der Landespolizeidirektion Steiermark.

Wenn das „Christkind“ in Polizeiuniform kommt

Die „harten Kerle“ der Polizeiinspektion Graz-Sonderdienste haben unterdessen mit ihrem „weichen Kern“ wieder für strahlende Kinderaugen in der Klinischen Abteilung für Onkologie des LKH Graz gesorgt: Mit ihrer speziellen Ausbildung stehen die Beamten in der Regel tagtäglich als „Schnelle Interventionsgruppe“ (SIG) bei erhöhten Gefährdungslagen und als Unterstützungseinheit für die regulären Polizeistreifen im Einsatz.

Polizisten im Weihnachtseinsatz
LPD Stmk
Harte Kerle, weicher Kern – und ein Herz für Kinder

Die derzeit elf stationierten Kinder in der Onkologie überraschten die Männer dieser Tage jedoch mit Polizei-Teddybären und angekauften Spielen. Darüber hinaus spendeten die Polizisten einen Bargeldbetrag von 1.200 Euro an die steirische Kinderkrebshilfe.

Wunsch erfüllt

Die Polizeiinspektion Graz-Lend beteiligte sich an der Christkindbrief-Aktion von Caritas und Krone. Die Beamten spendeten eine „Montessori Motoriktafel“ für das Familienhaus St. Christoph in Graz-Liebenau. Dabei handelt es sich um eine sozialpädagogische Einrichtung, in der minderjährige und volljährige Mütter bzw. Väter auf dem Weg in ein selbstständiges Leben vorbereitet und unterstützt werden.

Polizisten im Weihnachtseinsatz
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Als „Wunscherfüller“ überbrachte Inspektionskommandant Andreas Weiland das Geschenk dieser Tage persönlich im Namen der gesamten Dienststelle

Weihnachtsmann kontrolliert

Für Aufsehen sorgte unterdessen eine Verkehrskontrolle im Bezirk Graz-Umgebung: Eine Streife der Polizeiinspektion Hitzendorf hielt einen gänzlich rot gekleideten Mann mit Vollbart und Zipfelmütze an. Er nannte sich „Santa“. Doch damit nicht genug:
Das Fortbewegungsmittel – eine Harley-Davidson anstelle eines winterlichen Rentier-Schlittens – führte letztlich zu einer Intensivkontrolle des Mannes.

Polizisten im Weihnachtseinsatz
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Der Weihnachtsmann-Test wurde bestanden

Zeugen hatten zudem behauptet, dass der Mann dem hierorts bekannten Christkind den Job streitig machen wollte. Der Weihnachtsmann und sein Elf konnten letztlich jedoch glaubhaft nachweisen, dass sie auf dem Weg zu einer X-Mas-Charity-Ausfahrt waren. Von einer Beanstandung wurde daher im Sinne des Weihnachtsfriedens und der guten Sache abgesehen.