Gemälde von Joseph Amonte
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Kultur

Stift Rein: Geschichtliche Spurensuche erfolgreich

Das älteste Zisterzienserkloster der Welt, das Stift Rein, beherbergt zahlreiche Kunstschätze. Dass aber vieles der barocken Pracht auf einen einzigen Künstler zurückzuführen ist, weiß man erst seit Kurzem.

Das Stift Rein erstrahlt mit seiner Basilika in barockem Glanz – viele der Kunstwerke stammen aus dem Pinsel von Joseph Amonte. Doch wie umfangreich sein Schaffen wirklich war, hat erst kürzlich die Neugierde von Stifts-Führer Günter Theuerkauf ans Tageslicht gebracht.

„In der Literatur hat es außer drei Sätze nichts gegeben. Mit dem hat sich noch nie irgendein Mensch auseinandergesetzt“, erklärte Theuerkauf.

Sendungshinweis:

„Steiermark Heute“, 25.12.2022

Mehr als 100 Werke von Amonte

Basierend auf einer detektivischen Spurensuche stellte sich heraus, dass Amonte von 1734 bis 1753 Haus- und Hofkünstler in Rein war. Neben zahlreichen Fresken schuf er auch Ölbilder – 41 Äbte-Porträts stammen von ihm. Insgesamt sind es mehr als einhundert Werke. „Ja, da war ich sehr überrascht. Weil man hat immer nur drei, vier Werke benannt“, so Theuerkauf.

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Student in Graz

Geboren 1703 im heutigen Trentino, erhielt Amonte eine Ausbildung in einer Malerschule. Später finden sich seine Spuren in Graz, wo er an der Jesuiten-Universität studierte. „Er ist ein Künstler, der nicht nur abgemalt hat, sondern der seine eigenen Werke gemacht hat und auch seinen eigenen Stil verfolgt hat“, erklärte der Stifts-Führer. Dieser widerspiegelt sich fast im gesamten Stift. In einem Fresko hat sich Amonte sogar selbst verewigt. „Jetzt wissen wir, wo er geboren ist, wo er studiert hat, dass er in Gratwein gelebt hat und wirklich hier im Stift angestellt war und für das Stift gearbeitet hat“, sagte Pater August Janisch.

Zwei Jahrzehnte fruchtbaren Schaffens fanden ein jähes Ende. „Er ist dann am 23. Dezember verstorben. Wie es im Sterbebuch steht: Er ist ‚gach‘ gestorben, überraschend, er ist einem Schlaganfall erlegen“, so Theuerkauf. Joseph Amonte hinterlässt im Stift Rein ein reiches Werk, das man künftig auch im Rahmen der täglichen Führungen bewundern kann.