Daniel Schinnerl ist mit 22 Jahren das jüngste Mitglied der Wiener Philharmoniker – und die Blasmusik war es, die ihn von St. Lorenzen in die Hauptstadt der Musik führte.
„Die großen Komponisten des 19. Jahrhunderts haben auch alle die Blasmusik genossen. In der Blasmusik lernt man eine Sprache miteinander, wie man die Märsche spielt und auch die Artikulation“, erklärt Schinnerl.
Einst im Musikverein St. Lorenzen im Mürztal
Sommernachtskonzert in Schönbrunn, Tourneen in Asien und Nordamerika und jetzt das Neujahrskonzert – all das hat Schinnerl bereits hinter sich bzw. unmittelbar vor sich. Das, was der Steirer heute kann, lernte er aber in seinem Heimatort – der Musikverein St. Lorenzen im Mürztal ist die Basis seiner Weltkarriere.
„Das sind einfach meine Wurzeln – die Blasmusik. Wenn ich Zeit habe und am Freitag zu Hause bin, gehe ich natürlich auch zur Probe. Ich bin nicht jeden Freitag da, aber solange das meine Kollegen in der Kapelle verstehen und ich es mir einteilen kann, beim Konzert dabei zu sein, bin ich natürlich immer froh, wenn ich beim Konzert zu Hause mitspielen darf und den Leuten im Ort eine Freude machen kann“, so Schinnerl.
Bereicherung für Kollegen
Beim Musikverein St. Lorenzen im Mürztal freut man sich jedes Mal, wenn er mit dabei ist, erzählt Kapellmeister David Metzler: „Es ist ein anderes Musizieren mit einem Musiker dieser Klasse. Es spornt einen einfach an, wenn man merkt, da sitzt ein Profi neben einem, und der spielt gerade genau das gleiche wie du.“
Ziel seit dem Volksschulalter
Der zentrale Punkt für Schinnerl bleibt immer das Mürztal. Mittlerweile spielt er allerdings abwechselnd in der Wiener Staatsoper und bei den Philharmonikern, wo er das neue Jahr für 50 Millionen Zuseher weltweit mit dem Neujahrskonzert eröffnen darf.
„Daniel hat bereits damals, als er noch in die dritte oder vierte Klasse Volksschule ging, das Neujahrskonzert mit großer Begeisterung verfolgt und hat auch schon der Volksschullehrerin mitgeteilt, einmal Musiker bei den Wiener Philharmonikern werden zu wollen“, erinnert sich Mutter Michaela Schinnerl-Schlaffer.
Mit 22 Jahren lebt Schinnerl seinen Traum auf den großen Bühnen – aber auch dort, wo seine Wurzeln sind: „Das ist auch immer schön zu sehen, wie die unterschiedlichsten Menschen miteinander musizieren und dem Großen und Ganzen alles unterordnen.“