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Außenhandelsrekord mit Herausforderungen

Einen neuen Rekord hat die steirische Exportwirtschaft im ersten Halbjahr 2022 erzielt: Von Jänner bis Juni stiegen die Warenexporte gegenüber dem Vorjahr um 11,2 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro. Sorge bereitet das zweite Halbjahr – Stichwort Energiekrise.

Rund 5.000 exportierende Unternehmen gibt es in der Steiermark; jeder zweite Euro wird im Export verdient. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2019 (13,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr) ist jetzt deutlich übertroffen worden: Im ersten Halbjahr 2022 wurden Waren im Wert von 14,4 Milliarden Euro exportiert, so Manfred Kainz, Obmann des Landesgremiums Außenhandel in der Wirtschaftskammer Steiermark – „und das Schöne ist, dass wir in der Steiermark einen Außenhandels-Überschuss haben. Über drei Milliarden Euro exportieren wir mehr als wir importieren.“

Deutschland auf Platz 1

Zu den wichtigsten Handelspartnern gehört Deutschland auf Platz 1 (3,9 Milliarden Euro), gefolgt von den USA und Italien. China liegt auf Platz vier vor Großbritannien. Exportware Nummer eins ist die Fahrzeugtechnik: Mit 3,4 Milliarden Euro führen Zugmaschinen und Kraftwagen die Liste der wichtigsten Exportgüter an.

Genau hier sieht der Außenhandelssprecher – angesichts der Forcierung der Elektromobilität in Europa – große Herausforderungen auf den Handel zukommen – „denn die Elektromobilität wird in diesem Ausmaß, wie wir sie bräuchten, nicht in Europa passieren, sondern sie geschieht in China. Wir werden, anstelle von hier Autos zu produzieren, diese aus China importieren.“

Energiekrise als weitere Herausforderung

Darüber hinaus kommt es aufgrund der Corona-Politik in China immer wieder zu Produktionsstillständen. Und auch die Energiekrise wird sich auf die nächste Handelsbilanz auswirken: „Das macht uns große Sorgen. Denn wir merken schon, dass wir mittlerweile Probleme haben; denn in Amerika gibt es keine Energiekrise. Hohe Energiepreise sind kein Thema. Wenn wir mit unseren amerikanischen Kunden sprechen und sagen, wir brauchen Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Energiekosten, bekommt man Unverständnis", so Kainz.

Im ersten Halbjahr 2022 habe man den Exportüberschuss dank höherer Preise und nicht aufgrund von größeren Mengen erzielt. Mit einem weiteren Rekord für das zweite Halbjahr wird aktuell nicht gerechnet.