Grazer Kunsthaus
Filmcommission Graz
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Kultur

Graz feiert 20 Jahre als Kulturhauptstadt

Vor 20 Jahren ist Graz als Kulturhauptstadt Europas auf der internationalen Bühne präsent gewesen wie nie zuvor, mit 2,7 Millionen Besuchern. Geblieben ist neben einem ganz neuen Stadtbild aber auch das Gefühl, den Schwung von damals nicht fortgesetzt zu haben.

Gut 5.000 Veranstaltungen bot Graz03 seinen Besuchern, 80.000 kamen allein zur Eröffnung in die Innenstadt. Nicht zu vergessen: Kunsthaus, Listhalle, Stadthalle, Aconci-Insel, Kindermuseum und Literaturhaus wurden 2003 eröffnet.

Graz-03-Intendant Wolfgang Lorenz sorgte für Optimismus pur: „Graz ist die Nummer 1 der Städte in Österreich und liegt definitiv vor dem Semmering und nicht hinter dem Semmering. Das heißt, Graz hatte lang einen Wien-Komplex, jetzt hat Wien einen Graz-Komplex.“

„Graz in die Auslage Europas gestellt“

60 Millionen Euro hatte der streitbare Intendant an Budget, ein Drittel davon floss ins Marketing, das Medienecho mit 12.000 Berichten war enorm, erinnerte sich Frido Hütter, damals Kulturchef der „Kleinen Zeitung“ und genauer Beobachter: „Ich würde sagen, er hat Graz in die Auslage Europas gestellt.“

Der damalige stellvertretende Intendant Eberhard Schrempf ergänzte: „Die Relevanz von Kultur – was tut das für unsere Gesellschaft – hat durch das Kulturhauptstadtjahr eine enorme Bedeutung bekommen und das ist auch in der Bevölkerung angekommen.“

„Es braucht mehr Mut und Fantasie“

Graz03 habe die Stadt auf ein völlig neues Niveau gehoben, so Tourismus-Chef Dieter Hardt-Strehmayer: „Das Jahr selbst war mit einem Plus von 23 Prozent an Nächtigungen und einer Verdoppelung an Tagestouristen ein voller Erfolg.“

Die Zahlen stiegen stets weiter auf zuletzt 1.25 Millionen. Doch vieles an Erfolg wurde danach auch ohne Not verschenkt, kritisieren Schrempf und Hütter. Was es brauche, sei mehr Mut und Fantasie – Graz lebe unter seinen Möglichkeiten.