Judith Schwentner bei der Anbringung der Straßentafel
Foto Fischer
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Chronik

Max-Mell-Allee wird zu Aigner-Rollett-Allee

Die einstige „Max-Mell-Allee“ in Graz heißt seit dem 1. Jänner „Aigner-Rollett-Allee“. Mit dem neuen Namen für die belastete Straße zollt die Stadt Tribut an die erste Grazer Medizinerin Oktavia Aigner-Rollett.

Die Max-Mell-Allee wurde von der Expertenkommission für Straßennamen als schwer problematisch eingestuft. Als Autor und Dichter zeigte sich Max Mell vom Anschluss an Hitler-Deutschland begeistert. Nun bekam die Straße einen neuen Namen.

Oktavia Aigner-Rollet war die erste Frau, die in Graz ein Medizinstudium abschloss und in der Humboldtstraße als Ärztin tätig war.

Graz hat als Menschenrechtsstadt eine Verpflichtung

Die Vielfalt von Graz soll sich auch im öffentlichen Raum widerspiegeln, das ist ein erklärtes Ziel der rot-grün-roten Koalition. Darüber hinaus hat Graz als Menschenrechtsstadt eine besondere Verpflichtung beim Umgang mit seiner Geschichte. Beiden Aspekten wurde nun durch die Umbenennung einer historisch schwer belasteten Straße Rechnung getragen.

Es geht um „sichtbar“ sein

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) freut sich über diesen wichtigen Meilenstein: „Nur wer sichtbar ist, wird wahrgenommen. Das Ungleichgewicht bei der Benennung von Straßen und Plätzen ist das Ergebnis einer historischen und gesellschaftlichen Ungleichheit, die wir Schritt für Schritt korrigieren wollen." Mit der Umbenennung der historisch belasteten Max-Mell-Allee setze man ein sichtbares Zeichen. Es gehe um Wertschätzung, um Erinnerung und um ein Abbild der Wirklichkeit.