Baustelle Murkraftwerk
Energie Steiermark/Elmar Gubisch
Energie Steiermark/Elmar Gubisch
Umwelt

Schneearmer Winter belastet Wasserkraft

Rund 60 Prozent des Energieverbrauchs in der Steiermark werden von erneuerbarer Energie abgedeckt. Vor allem bei der Wasserkraft könnte es in diesem Jahr aber schwierig werden, diesen Wert zu steigern oder sogar zu halten. Grund ist der Schneemangel.

Die aktuell niedrigen Pegelstände der Flüsse und der wenige Schnee auf den Bergen könnten Auswirkungen für das ganze Jahr haben.

Die 20 aktiven Wasserkraftwerke entlang der steirischen Mur liefern über die Wintermonate naturgemäß weniger Strom als in den wasserreichen Monaten im Frühling oder Sommer. Aktuell sei es aber deutlich weniger als in den Jahren zuvor.

Schnee „eingelagerte Energie“

Florian Seidl vom Kraftwerksbetreiber Verbund bestätigt: „Wir sind im Moment bei der Mur bei rund 70 Prozent des jahresüblichen Wassers, das bedeutet im Moment auch eine Einschränkung der Stromerzeugung.“ Viel weitreichendere Folgen befürchten die Kraftwerksbetreiber aber durch den wenigen Schnee in den Bergen. Denn der fehlt dann erst in den Sommermonaten.

Schnee sei für die österreichische Wasserkraft eingelagerte Energie. „Wir berücksichtigen die Schneeschmelze bei unseren Einsatzplänen. Der Schnee, der jetzt im Winter fällt, bedeutet die Wasserkrafterzeugung im Frühjahr und im Frühsommer.“

Speicherkraftwerke als eiserne Reserve

Wenn der Schnee in den Bergen ausfällt, liefern alle Flusskraftwerke im Alpenraum übers Jahr gesehen weniger Energie. In solchen Fällen müssen dann Speicherkraftwerke – wie zum Beispiel auf der Koralpe, auf der Pack oder beim Salza-Stausee – aushelfen. Das sei in dieser Saison schon mehrmals passiert, so Seidl. „Wir gehen mit dieser Reserve sehr sorgsam um, haben sie aber doch einsetzen müssen, um zumindest kurzfristig die Versorgungsrückgänge zu kompensieren.“

Diese Speicher sind darüber hinaus auch ein wichtiger Baustein, wenn es um die kurzfristige Abdeckung von Stromspitzen und damit um die Netzsicherheit und Blackout-Vorsorge geht. Denn dort könne „auf Knopfdruck“ und sehr effizient Strom aus den Reservoirs erzeugt werden und damit das Netz abgestützt werden. Aber natürlich seien auch diese Wasserreserven begrenzt.