Mit großem Aufwand wurde in den letzten fünf Jahren mit über 400 Millionen Euro das Parlament an der Wiener Ringstraße saniert: „Anfangs war der Großauftrag schon mit einer großen Demut verbunden. Wir haben uns dann gleich mit Leuten aus dem Büro zusammengesetzt, die Erfahrung mit historischen Gebäuden haben“, erzählte Martin Kamper, Geschäftsführer der Handwerk und Bau GmbH in Tillmitsch. In den letzten dreieinhalb Jahren durfte der Betrieb 300 historische Türen des alten Parlaments in die Hände nehmen und restaurieren.
„Wir reden von Portalen“
„Wir reden hier aber nicht von einfachen Türen, wir reden von Portalen, die zum Teil dreieinhalb bis vier Meter hoch sind und eine Breite von drei Metern haben. Zum Teil wurden sie historisch nachgebaut, zum Teil haben wir sie neu gebaut und auf die aktuellen Brandschutz- und Panikanforderungen umgebaut“, erklärte Kamper.
In Wien waren alleine zehn Monteure im Einsatz – gefertigt wurden die Arbeiten über drei Jahre lang im Werk in Tillmitsch, wo auch Möbel für Sitzungssäle und die neuen Tische für die Nationalräte und -rätinnen produziert wurden: „Das sind Eichentische, Eiche furniert, mit Leder-Auflagen, und mit verschiedener Medientechnik integriert.“
„Wirklich ein Wow-Effekt“
Das Hohe Haus an der Wiener Ringstraße wird am Donnerstag mit einem Festakt eröffnet, Samstag und Sonntag können Bürger und Bürgerinnen das Parlament entdecken. Neben der gigantischen Glaskuppel im Nationalratssaal bildet auch das neue Besucherzentrum, das Demokratium, ein Highlight. Das generalsanierte 140 Jahre alte Gebäude bezeichnete Kamper als gelungen.
„Wenn man jetzt hineingeht, ist es wirklich ein Wow-Effekt, was hier gemeinsam geschaffen wurde, und es erfüllt einen mit ganz großem Stolz“, so Kamper, der über die Höhe der Auftragssumme keine Auskunft geben möchte – er spricht aber von einem Prestigeprojekt für das südsteirische Unternehmen.