Wie entwickelt sich der steirische Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren? Welche Regionen profitieren, welche verlieren? In welchen Branchen müssen sich die Unternehmen auf neue Herausforderungen einstellen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des jüngsten Berichts des AMS Steiermark zu den Arbeitsmarkttrends bis zum Jahr 2040.
Beträchtlicher Arbeitskräftemangel erwartet
Die demografischen Veränderungen der steirischen Bevölkerung stellen demnach den Arbeitsmarkt bis 2040 vor enorme Herausforderungen. Erwartet werden große regionale Unterschiede bei der Bevölkerungsentwicklung, älter werdende Belegschaften und ein beträchtlicher Mangel an Arbeitskräften.
Bevölkerungsanstieg nicht in allen Bezirken
Bis zum Jahr 2040 werde die Bevölkerungszahl in der Steiermark um 1,9 Prozent auf mehr als 1.270.000 ansteigen – dieser Anstieg entfalle laut dem Bericht aber ausschließlich auf die Arbeitsmarktbezirke Gleisdorf mit einem Plus von mehr als zehn Prozent, Graz mit plus neun Prozent und Leibnitz mit plus 5,1 Prozent. In allen anderen Regionen werde die Zahl zurückgehen – am stärksten in Murau mit knapp minus elf Prozent, gefolgt von Mürzzuschlag und Judenburg.
15- bis 25-Jährige fehlen vielerorts
Der Trend zeige auch, dass alle Branchen in der Steiermark von den Auswirkungen der demografischen Veränderungen durch älter werdende Belegschaften betroffen sind. Besonders auffällig sei der massive Rückgang der 15- bis 25-Jährigen in bestimmten Branchen: Zum Beispiel ging in der Gastronomie der Anteil der Beschäftigten unter 25 Jahren seit 2008 von 23 auf 13,8 Prozent zurück und wird bis 2040 weiter auf zehn Prozent sinken.
Lösungsansätze
Ein wichtiger Eckpfeiler sei es, ältere Personen länger in Beschäftigung zu halten und altersgerechtes Arbeiten zu ermöglichen, forderte der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Auch beim Erwerbsanteil von Frauen gebe es Potenzial – jede zweite berufstätige Frau in der Steiermark ist in Teilzeit tätig. Für ein höheres Beschäftigungsausmaß müssten jedoch die Rahmenbedingungen passen, Stichwort Kinderbetreuung. Abschließend sei auch der weitere Ausbau der Lehrausbildung von Jugendlichen ein zentraler Baustein bei der Bewältigung des Arbeits- und Fachkräftemangels, so Snobe.