Laut dem Verein Große schützen Kleine ist Ertrinken die häufigste tödliche Unfallursache bei unter Fünfjährigen, die zweithäufigste bei älteren Kindern.
Große Nachfrage, fehlende Infrastruktur
Rund 2.600 Kinder haben im vergangenen Jahr bei Schwimmkursen der Steirischen Wasserrettung schwimmen gelernt. Die Nachfrage sei aber weitaus größer, so Kurt Rath, Landesleiter der Steirischen Wasserrettung: „In den Bezirken, wo es ein Hallenbad gibt, wo es eine Möglichkeit gibt, entsprechend Schwimmkurse durchzuführen, ist die Nachfrage sehr groß. Auch dort, wo es keine Hallenbäder gibt, wäre die Nachfrage da. Aber alle, die Schwimmkurse anbieten, können das nicht alles abdecken. Es ist nicht möglich, weil die Infrastruktur nicht zur Verfügung steht.“
Forderung: Kosten für Erziehungsberechtigte senken
Außerdem gäbe einen Mangel an qualifizierten Schwimmlehrern und -lehrerinnen, so Rath. Und die Kosten seien für Erziehungsberechtigte mit bis zu gut 200 Euro pro Kurs sehr hoch.
„Hier müsste die Politik unterstützend eingreifen, dass unseren Jungen auch ermöglicht wird, einen entsprechenden Schwimmkurs zu besuchen“, so Rath.
Er richtete auch weitere Appelle an die Politik: Viele Wasserunfälle könnten durch verpflichtende Schwimmprogramme verhindert werden. Außerdem sollten alle, die einen privaten Pool bauen, verpflichtend Erste-Hilfe-Kurse besuchen müssen, so Rath. Grundsätzlich könne man Kinder ab einem Jahr über Schwimmkurse mit Wasser vertraut machen, man dürfe sie aber dabei nicht überfordern. Ab dem fünften Lebensjahr jedoch sollten alle Kinder schwimmen lernen.