Rabtaldirndln Ahnfrauen
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Kultur

Premiere für Rabtaldirndln als „Ahnfrauen“

Im Grazer Kristallwerk feiert Mittwochabend die satirische Bühnenshow „Ahnfrauen“ Premiere. Dabei begeben sich die Rabtaldirndln auf die Spuren ihrer Vorfahrinnen und widmen sich vor allem den traditionellen Rollenbildern in der Gesellschaft.

Mit einer frei erfundenen Ahnenshow geht es auf der Bühne des Kristallwerks zurück bis zur Geburtsstunde der Rabtaldirndln. Eine Protagonistin nach der anderen entspringt dazu einer überlebensgroßen, aus großen Stoffbahnen gebastelten Mutterfigur.

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Von einem Video-Beamer bestrahlt, ist diese einige Meter hohe und breite Bühnengestalt auch eine dankbare Projektionsfläche – für Diashow-artige Rückblicke der Protagonistinnen in deren Kindheit: von mütterlichen Haushaltstätigkeiten wie Wäschewaschen oder Kochen bis hin zur Gartenarbeit und zum Hausbau der Eltern.

Reise zurück zu den Wurzeln

Es ist eine spezielle Form der Ahnenforschung, die die Rabtaldirndln in ihrem Stück „Ahnfrauen“ betreiben, selbst das Madonnen-Bildnis des italienischen Malers Giotto di Bondone aus dem 14. Jahrhundert wird von den Protagonistinnen nachgestellt und analysiert.

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Auch für die Rabtaldirndln selbst ist das Bühnenstück eine Reise zurück zu den Wurzeln, sagte die Rabtaldirndl-Performerin Rosa Degen-Faschinger: „Ich glaube, dass wir in einem Alter sind, in dem wir irgendwie spüren: Die eigenen Mamas werden älter, wir werden älter, es spielt vielleicht eine Verlustangst auch irgendwie mit.“

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Für ihrer Recherchen rund um die Rolle der Mütter in der Gesellschaft haben die Ensemble-Mitglieder vor allem auch ihre eigenen Mütter befragt. Das habe in der Umsetzung allerdings jede Menge Fingerspitzengefühl erfordert, meinte die Regisseurin des Stücks, Nadja Brachvogel: „Gerade, wenn es um sehr persönliche Dokumente geht, da muss man immer schauen, durch welche theatralen Filter schickt man das und das ist eine große Gratwanderung, die man da begeht.“

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Auch die Mütter kommen zu Wort

Zu Wort kommen im Bühnenstück „Ahnfrauen“ auch die Rabtaldirndl-Mütter, wenn sie etwa gemeinsam an einem Gasthaustisch sitzend auf ihre sehr beschäftigten Töchter warten, schilderte Degen: „Es geht in erster Linie um unsere Mütter und um die gesamten Frauengenerationen vor uns. Um alles, was eine Mutter ausmacht und diesen ganzen Kosmos Frausein.“ Zu sehen ist das Stück „Ahnfrauen“ bis Ende Jänner im Kristallwerk in Graz und Anfang Februar auch im Kosmos Theater Wien.