Photovoltaik
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Immer mehr Pfarren wollen Photovoltaik

Um nicht zuletzt in der Teuerungskrise Kosten und Energie zu sparen, wollen Pfarren verstärkt auf Photovoltaik setzen. Die Umsetzung jedoch ist alles andere als einfach, denn fast alle Pfarrhöfe sind denkmalgeschützt. Es gibt aber schon erste innovative Lösungen.

Die Stadtpfarre Leoben hat vor zwei Jahren begonnen, auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein Gang wurde mit Photovoltaikmodulen überdacht und auch über dem Carport sind Solarpaneele angebracht. Damit wird ein Großteil des Strombedarfs selbst erzeugt. „Wenn man von den zwölf Monaten Energienutzung ausgeht, haben wir acht Monate, wo wir autark sind. Wir verbrauchen weniger Energie von außen, das ist auch gesellschaftspolitisch ein wesentlicher Beitrag“, so Markus Plöbst von der Stadtpfarre Leoben St. Xaver.

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„Vorzugsweise auf den Dächern“

Etwa 20 steirische Pfarren haben bereits Photovoltaikanlagen installiert und es sollen deutlich mehr werden. „Durch die höheren Energiepreise ist die Nachfrage deutlich gestiegen. Wir haben österreichweit als Ziel, dass die Photovoltaikleistung ausgebaut wird und dass das vorzugsweise auf den Dächern installiert werden soll, weil wir die Dächer auch haben“, so Katharina Schwarzbauer, Referentin für Energie- und Umweltmanagement der Diözese Graz Seckau.

Individuelle Konzepte nötig

Doch die Dächer von Kirchen und Pfarrhöfen sind fast ausnahmslos denkmalgeschützt. Die Bausubstanz darf nicht geschädigt, das Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt werden. Wie im Fall von Leoben braucht jede Pfarre ein eigenes Konzept, um Denkmal – und Klimaschutz unter einen Hut zu bringen.

„Wir werden Nebengebäude und vielleicht Freiflächen finden, die sich auf das Gesamtbild nicht so auswirken. Es können nicht nur standardisierte Elemente verwendet werden, es muss für jedes Objekt eine individuelle Lösung gefunden werden“, sagte Christian Brugger vom Landeskonservatorat im Bundesdenkmalamt.

Die Bemühungen der Pfarren werden auch von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) unterstützt: „Es ist enorm wichtig. Die Kirchen sind große Multiplikatoren. Es muss sich auch einiges bewegen, Denkmalschutz entwickelt sich auch weiter.“ Rund 40 steirische Pfarren hoffen auf eine schnelle Lösung, um, wie in Leoben, schon bald auch den Strom, der im Pfarrhof gebraucht wird, selbst zu erzeugen.