Flüchtlinge in der Wartezone Spielfeld
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Soziales

Helfer: „Spielfeld gleicht Geisterstadt“

Die Flüchtlingssituation in Spielfeld hat sich entspannt. Derzeit kommen hier nur wenige Menschen an und werden meist rasch weitertransportiert. Die Helfer kritisieren aber, dass Menschen nach Spielfeld gebracht werden, die bereits anderswo registriert wurden.

Bis zu 400 Personen waren in Spielfeld untergebracht. Am Freitag waren es laut Polizei zwölf – und zeitweilig waren auch schon gar keine Flüchtlinge dort. Oft würden die Menschen nach wenigen Stunden weitertransportiert, bestätigte Flüchtlingshelferin Petra Leschanz von der Organisation „Border Crossing Spielfeld“.

„Die Situation in Spielfeld gleicht eigentlich einer Geisterstadt. Die beiden Großraumzelte sind beinahe menschenleer. Was uns auffällt: Die Personen sagen uns, dass ihr Asylantrag längst in Wien protokolliert worden ist. Sie werden dann mit dem Zug quer durchs Land geschickt bis nach Spielfeld. Deswegen stellt sich für uns die Frage: Wozu ist das eigentlich notwendig?“, so Leschanz.

„Viel zu viele in Bundesgrundversorgung“

Es entsteht der Eindruck, die Menschen werden hin- und hergeschickt. Der Geschäftsführer der Bundesbetreuungsagentur, Andreas Achrainer, sagte für ganz Österreich: „Von den Menschen, die da sind, sind noch viel zu viele in der Bundesgrundversorgung, wir reden immer noch von rund 5.000, die in die Landesgrundversorgung gehören. Die Bundesländer sollen die Quartiere, die sie planen, auch bald aufsperren.“

Flüchtlinge in der Wartezone Spielfeld
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Die Situation in Spielfeld hat sich entspannt – allerdings fehlt es immer noch an Unterkünften

Im umstrittenen Bundesquartier in Kindberg im ehemaligen Landespflegeheim sollen ab Februar Menschen untergebracht werden. Laut Bundesbetreuungsagentur sind die Quartiere in Steinhaus am Semmering, Graz-Puntigam und Graz-Andritz und Leoben zu 90 Prozent voll.

Fehlende Unterkünfte – und Kritik

Etwa 400 Menschen seien auch jetzt im Winter in der ehemaligen Baumaxhalle in Leoben, kritisierte Leschanz: „Das ist eine nicht isolierte Halle, in der die Menschen in Kojen leben müssen, die nur mit Bauzäunen abgeteilt sind.“ In der Pflicht sehen Flüchtlingshelfer und Bundesbetreuungsagentur die Bundesländer. Es gehe darum, geeignetere Quartiere zu schaffen – und zwar auch im Hinblick auf das Frühjahr, wenn wieder mit mehr Ankömmlingen gerechnet wird.