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Schweizer Doppelsieg bei Schladminger Nacht-RTL

Mit einem ganzen alpinen Weltcup-Riesentorlauf der Herren unter Flutlicht hat es am Mittwoch in Schladming eine Weltpremiere gegeben – und es gab durch Loic Meillard und Gino Cavieziel einen Schweizer Doppelsieg. Marco Schwarz wurde Dritter.

In Absenz des Schweizer Weltcup-Gesamt- und Spartenführenden Marco Odermatt sicherte sich in Schladming dessen Landsmann Loic Meillard den Sieg: Der 26-Jährige verteidigte seine Halbzeitführung souverän und distanzierte auf der eisigen Planai seinen Teamkollegen Gino Cavieziel um letztlich 0,59 Sekunden.

Von 14 auf Drei

Platz drei ging an Marco Schwarz: In der Entscheidung lieferte der 27-Jährige eine famose Fahrt und verbesserte sich mit Laufbestzeit noch um elf Ränge. Der Kärntner holte damit sein bestes Ergebnis in einem Weltcup-Riesentorlauf.

2. DG: Marco Schwarz (AUT)

Feller ausgeschieden

Zweitbester Österreicher wurde Stefan Brennsteiner als Elfter (1,97), unmittelbar dahinter landete Raphael Haaser (2,18). Roland Leitinger landete bei seinem Comeback auf Platz 20 (3,14). Manuel Feller, der nach dem ersten Durchgang auf Platz vier gelegen war, schied in der Entscheidung bereits im oberen Teil aus.

Das Siegerbild des Schladminger RTL
APA/ERWIN SCHERIAU
Gino Cavieziel, Loic Meillard, Marco Schwarz (v.l.)

Odermatt pausierte

Odermatt, der von den bisherigen fünf Riesentorläufen in dieser Saison vier gewonnen hat, entschied sich nach einem Schneetraining am Vormittag, in Schladming zu passen. In der Kitzbühel-Abfahrt am vergangenen Freitag hatte sich der Schweizer laut Medienberichten eine Meniskus-Quetschung zugezogen – Odermatt fühle sich zwar bereits besser, wolle aber mit Blick auf die nahe Zukunft kein Risiko eingehen, hieß es aus seinem Umfeld.

Zwei Rennen auch in Zukunft? Viele Fragen

Das Rennen in Schladming war als Ersatz für Garmisch über die Bühne gegangen – und der erste „echte“ Flutlichtriesentorlauf im Weltcup. Bisher hatte man das künstliche Licht nur in Aare gesehen, wo die Dunkelheit bekanntlich früher hereinbricht.

Ob die zwei Rennen – Nightrace und Nacht-RTL – ein Modell für die Zukunft sein könnten, steht in den Sternen. „Da sind noch so viele Fragen offen. Man muss sich das zuerst wirtschaftlich anschauen, ob es Sinn macht“, sagte etwa Hansjörg Tauscher, der Generalsekretär des lokalen Organisationskomitees.

Die Entscheidung liege letztlich aber beim Ski-Weltverband FIS und beim ÖSV. „Natürlich, wenn es gewollt und gewünscht wird… Es gibt aber auch den Gedanken, dass man durch zwei Rennen eines zerstört“, betonte OK-Chef Hansjörg Stocker, und die Highlight-Stellung des Slaloms würde Schladming nicht gerne verlieren.

Einsatz zufriedenstellend abgelaufen

Aus polizeilicher Sicht seien beide Großveranstaltungen, am Dienstag und am Mittwoch, gut verlaufen. Während beim Nightrace, vor allem in den späten Nachtstunden, doch noch einige Polizeieinsätze stattfanden, verlief der Nacht-Riesentorlauf umso ruhiger. Siegmund Schnabl, Polizei-Einsatzleiter, sagt: „Man muss hier stets die Verhältnismäßigkeit sehen. Die Summe an Fans an beiden Tagen, im Vergleich mit der Bilanz zeigt, welch hohen Sicherheitsstandard diese Veranstaltung genießt. Das hängt bestimmt auch mit unserer deutlich sichtbaren Präsenz und unserer präventiven Arbeit zusammen.“

Glücklich verlief eine Suchaktion nach einer 18-Jährigen Salzburgerin. Die junge Frau konnte jedoch gegen Mitternacht, stark alkoholisiert aufgefunden werden.

Auf Mann eingetreten: Polizei sucht Zeugen

Ein 38-jähriger Norweger wurde in der Nacht auf Mittwoch von zwei Unbekannten im ersten Stock der Hohenhaus Tenne zu Boden gestoßen. Anschließend traten die Unbekannten gegen den Oberkörper des Mannes. Der Norweger musste verletzt ins Krankenhaus nach Schladming gebracht werden. Dort wurden Prellungen im Kopfbereich festgestellt. Die Polizeiinspektion Schladming bittet um Hinweise. Die Straftat hat sich gegen 02.15 Uhr ereignet.