Wirtschaft

47 Millionen Euro für den Arbeitsmarkt

Die Landesregierung hat am Donnerstag in Absprache mit den Sozialpartnern und in Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice Steiermark ein 47 Mio. Euro schweres Paket beschlossen – langfristig soll dieses Entspannung am Arbeitsmarkt bringen.

AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe, Soziallandesrätin Doris Kampus und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (v.l.) bei der Pressekonferenz im Medienzentrum Steiermark.
Land Steiermark/Robert Binder
AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe, Soziallandesrätin Doris Kampus und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (v.l.) bei der Pressekonferenz im Medienzentrum Steiermark

Die Problemfelder sind weitreichend, die Lösungsstrategien dementsprechend vielfältig, so AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Hier geht es darum, Menschen länger in Beschäftigung zu halten. Hier geht es darum, Frauen mehr in Beschäftigung zu bringen. Stichwort Teilzeitbeschäftigung. Es geht natürlich auch um Migrationsfragen, aber es geht um Dinge wie die Arbeitgeber-Attraktivität zu erhöhen; also hier auch das Mindset im Arbeitsmarkt in der Steiermark zu verbessern, um diesen Mangel zu beheben.“

„Bewusstsein schaffen“

Das Sozialressort will vor allem bei den Frauen ansetzen. Derzeit arbeiten 68 Prozent der Frauen; mehr als die Hälfte davon in Teilzeit. Hier brauche es – neben Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung – auch Bewusstseinsbildung, so Soziallandesrätin Doris Kampus von der SPÖ: „Das heißt, wenn ich sehr, sehr lange nur unter Anführungszeichen wenige Stunden arbeite, wirkt sich das massiv auf mein Lebenseinkommen aus und das holt man nie mehr auf; das heißt, dieses Bewusstsein bei den Frauen zu schaffen, dass es einen Unterschied macht, wie viele Stunden ich arbeite.“

Die Schwerpunkte der Arbeitsmarktpolitischen Strategie:

  • Frauenerwerbsquote steigern durch bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Reduzierung der Teilzeitquote, einfacherer Wiedereinstieg und Abbau von Geschlechterstereotypen
  • Arbeitskräftepotenzial von älteren Menschen durch altersgerechte Arbeitsbedingungen, lebenslanges Lernen, gezielte Förderung und besseres Generationenmanagement nutzen
  • Inklusion benachteiligter Zielgruppen durch mehr Bewusstsein in den Betrieben, niederschwellige Bildungs- und Ausbildungseinstiege sowie mehr Kooperationen durch Träger und Betriebe fördern
  • Betriebliche Qualifizierung durch attraktive Lehrausbildung, sichtbare Karrierechancen und Bewusstseinsbildung u. a. für Green Jobs und MINT-Berufe fördern
  • Unternehmen verstärkt als Partner für die Arbeitsmarktintegration durch mehr Sensibilisierung, Ausbau von Beschäftigungsprojekten sowie Betriebspraktika gewinnen

Bis 2024 soll die Erwerbsquote bei Frauen auf über 70 Prozent ansteigen. Auf wirtschaftlicher Seite will man vor allem die Unternehmen motivieren, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren, betonte Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl von der ÖVP – „denn gerade das Thema New Work & flexible Arbeitszeiten ist für die Jungen besonders wichtig“. Investiert werden soll mit dem insgesamt 47 Millionen schweren Paket auch in die Qualifizierung – etwa akademische Ausbildungen, aber auch in Wiedereinstieg oder Umstieg.