Überlebende in Hatay
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Chronik

Grazer Spendenaktion für Erdbebenopfer

Die Opferzahl im Erdbebengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet steigt weiter, und nach wie vor werden viele Menschen unter den Trümmern vermutet. Inzwischen liefen zahlreiche Spendenaktionen an. 16 steirische Soldaten helfen im Katastrophengebiet.

Der Blick in die Türkei und nach Syrien nach dem schweren Erdbeben Anfang der Woche macht tief betroffen: Tausende Menschen starben in den Trümmern, auch zwei Österreich sollen unter den Opfern sein – sie wurden laut Außenministerium in Anatolien geborgen. Mehr als 20.000 Personen wurden verletzt, die Zahl der Obdachlosen steigt stündlich – mehr dazu in Bereits mehr als 11.000 Tote (news.ORF.at).

Menschen beobachten die Such- und Aufräumaktion in Jableh
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„Damit sie Essen haben und ihnen warm ist“

Auch in Graz gibt es nun eine Spendenaktion für die überlebenden Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien: Einige hundert Kartons mit Decken, Pölstern, Kleidungsstücken, Lebensmitteln und Babyausstattung wurden bereits im Veranstaltungsraum von „The Lux“ in der Grazer Puchstraße gesammelt. „Es ist ganz schlimm. Wir haben die ganzen Videos gesehen. Unsere Familien sind dort, unsere Verwandten sind unten. Und wir wissen, wir haben es gesehen durch die Videos, wie es ihnen geht. Und mir ist es sehr wichtig, dass sie Essen haben und dass es warm ist“, sagte Organisatorin Sevta Tuncer.

Lkw für den Transport fehlt noch

Viele Menschen kamen bereits mit Sachspenden vorbei. „Wenn man die Chance hat und die Gelegenheit, Leuten zu helfen, die das gerade nötig haben, dann sollte man sie schon ergreifen“, sagte eine Frau. Wer helfen wolle, werde gebeten, Geld zu spenden, weil es einfach schon ganz viele Sachspenden gibt; was allerdings noch fehle, sei ein Lkw für den Transport, so die Organisatorin.

Der ORF unterstützt in seinen Medien den Spendenaufruf von Nachbar in Not, um möglichst viele Menschen in Österreich zu erreichen. Denn jede Spende hilft, um die betroffenen Menschen, darunter Familien und Kinder, in dieser schwierigen Zeit bestmöglich zu unterstützen.

Erste Hilfsteams eingetroffen

Die ersten österreichischen Hilfsteams des Bundesheeres trafen am Dienstag im Katastrophengebiet ein, unter ihnen auch der Steirer Pierre Kugelweis, Presseoffizier des Bundesheers: „Jetzt geht es um Zeit. Jede Stunde zählt, um möglichst viele Menschen zu retten. Daher sind wir hier, haben unsere Schadensstellen, die uns zugewiesen sind, und die werden wir uns genau ansehen. Wenn die Truppe eintrifft, wird sie sofort in den Einsatz gehen und mit der Bergung beginnen.“

„Wir haben zwei Teams, die rund um die Uhr jetzt im Einsatz sind. Noch ein drittes Team, das sozusagen in Bereitschaft ist, um dann ständig die anderen Teams zu unterstützen und abzulösen. Dahingehend wird jetzt viel Manneskraft hineingesteckt, um hier Verschüttete zu suchen und Erste Hilfe zu leisten“, schilderte Marcel Taschwer, Sprecher des Bundesheeres.

Verschiedene Spezialisten im Einsatz

Bei den insgesamt 82 österreichischen Soldaten – davon 16 aus der Steiermark – handelt es sich um eine spezielle Einheit. Die Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) setzt sich aus Spezialisten des Bundesheeres zusammen, so Taschwer: „Es sind Dolmetscher mit dabei, Statiker, Psychologen, aber auch Notärzte, Sanitäter, Hundeführer und auch Bergretter, die regelmäßig üben und natürlich für diesen Einsatz vor Ort jetzt prädestiniert sind, um schnellstmöglich zu helfen.“

Da die Ressourcen im Erdbebengebiet knapp sind, haben die Einheiten selbst alles Nötige bei sich: „Das bedeutet, dass die Spezialisten vor Ort eigene Stromversorgung mithaben, eigene Verpflegung, eigenes Trinkwasser, aber auch genügend Medikamente und Sanitätermaterial, um vor Ort zu helfen.“ 25 Tonnen Material wurden am Dienstag geliefert. Am Mittwoch folgen 20 weitere. Das österreichische Team soll zehn Tage im Katastrophengebiet bleiben – mehr dazu in Einsatzkräfte in der Türkei: „Jede Minute zählt“ (noe.ORF.at).