Anna Majcan und Elke Kahr
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Politik

Graz bekommt wieder Frauenbeauftragte

Graz bekommt nach einem Jahrzehnt wieder eine Frauenbeauftragte. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) gab am Mittwoch bekannt, dass Anna Majcan die Geschäftsführung des Grazer Frauenrats übernehmen wird.

Es ist ein Comeback nach fast einem Jahrzehnt: 2014 gab es zuletzt eine unabhängige Frauenbeauftragte in Graz. Jetzt kehrt diese Funktion wieder in die Stadtpolitik zurück.

„Grazer Frauenrat ist stark“

Die neue Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats – so die offizielle Bezeichnung – heißt Anna Majcan. Die 24-Jährige hat sich zuvor etwa im Verein zur antisexistischen Bewusstseinsbildung Catcalls of Graz engagiert und die Ausstellung „Galerie gegen Sexismus“ organisiert.

Majcans Ziele als Frauenbeauftragte: „Mit diversen Aktionen und Veranstaltungen auch im öffentlichen Raum möchte ich es schaffen, dass alle Bürgerinnen und Bürger von Graz wissen: Es gibt den Grazer Frauenrat, und der ist stark. Ich glaube, man muss auch den digitalen Raum mit einbeziehen.“ Die neue Grazer Frauenbeauftragte möchte auch das Potenzial der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und Organisationen nutzen.

Kahr: Sprachrohr mit Vernetzungsfunktion

Die Personalkosten für die wieder geschaffene Halbtagesstelle trägt das Frauenreferat der Stadt Graz, welches auch ein Büro zur Verfügung stellt.

Für die Bürgermeisterin der Stadt Graz geht damit ein wichtiges Wahlversprechen in Erfüllung. „Dass es eine unabhängige Frauenbeauftragte geben soll in unserer Stadt. Das ist wichtig, dass Frauen weisungsfrei agieren und arbeiten können. Nur so kann man Anliegen vorantreiben. Es ist ein Sprachrohr, aber gleichzeitig auch eine Vernetzungsfunktion“, so Kahr.

Gleichberechtigung vorantreiben

Es dürfe vor allem keine Rückschritte mehr in Sachen Gleichbehandlung geben, sagte Majcan: „Es ist letztes Jahr eine UNO-Studie herausgegeben worden, die besagt, dass, wenn wir im gleichen Tempo weitermachen mit der Gleichberechtigung und mit den Gesetzen diesbezüglich, dann werden wir erst in 300 Jahren Gleichberechtigung erfahren. Da müssen wir schön anziehen, damit wir diese Zeit verkürzen.“ Die neue Grazer Frauenbeauftragte wird ihre Aufgabe am 1. März antreten.