Chronik

Unruhen nach Erdbeben: Rettung stockt

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien sind die Rettungsaktionen nun ins Stocken geraten. Grund ist die zunehmend schwierige Sicherheitslage – die Rede ist von Unruhen und auch Schüssen im Katastrophengebiet.

Die Rettungs- und Bergekräfte mussten ihre Arbeit daher einstellen – darunter auch eine Katastropheneinheit des Bundesheeres mit 82 Soldatinnen und Soldaten. Sie haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Menschen aus den Trümmern geborgen – die Chance, noch Lebende zu finden, gehe mittlerweile aber gegen null, hieß es – mehr dazu in Bundesheer stellt Rettung nach Beben ein (news.ORF.at).

Chance Lebende zu finden stark gesunken

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist die Zahl der bestätigten Todesopfer mittlerweile auf 24.000 gestiegen. Statt der Rettung von Überlebenden stehe mittlerweile die Bergung von Toten im Vordergrund, so der Steirer Pierre Kugelweis vom österreichischen Bundesheer.

Denn mit Beginn der Aufräumarbeiten sei auch die Suche nach Verschütteten schwerer geworden; „das heißt, hier fahren schwere Bagger auf, um die Häuser abzureißen, um einsturzgefährdete Häuser niederzureißen. Wir gehen jetzt so vor, dass wir unsere Kräfte für die einheimischen Kräfte zur Verfügung stellen, also wenn eine türkische Hilfsorganisation eine Ortungsunterstützung braucht, dann stellen wir ein Ortungsteam zur Verfügung, das zum Beispiel eine Spezialkamera oder ein Schallortungsgerät unterstützt. Wir haben auch unsere Rettungshunde, die geruchlich feststellen können, ob die Chance einer lebenden Person unter den Trümmern besteht“.

Ende des Einsatzes in wenigen Tagen

Doch diese Chance gehe zunehmend gegen null, sagte Kugelweis – eine große psychische Belastung für alle Beteiligten: „Der Einsatz hier ist sehr belastend, körperlich und geistig; aber darauf sind wir vorbereitet und für besondere psychische Belastungen, die hier natürlich sind, haben wir einen Militärpsychologen an unserer Seite, der Teil des Teams ist und uns hier begleitet, auch in psychologischer Betreuung. So findet nach jedem Einsatztag eine psychologische Nachbesprechung statt und auch nach dem Einsatz werden wir Soldaten weiter betreut.“

Enden soll der Hilfseinsatz bereits in wenigen Tagen: „Unsere Planung war immer so, dass wir nach zehn Einsatztagen unseren Einsatz hier beenden, weil es eben keine Chance mehr gibt, jemanden lebend zu retten und bei diesen Planungen bleiben wir.“ Mit einer Rückkehr des Katastrophenschutzteams nach Österreich sei laut Kugelweis daher nächsten Donnerstag zu rechnen.