Zigaretten und Aschenbecher
ORF.at/Patrick Wally
ORF.at/Patrick Wally
Gesundheit

Rauchen wird teurer, aber kaum weniger Raucher

Bei vielen Zigarettensorten kommt es in den nächsten beiden Monaten zu einer saftigen Preiserhöhung. Bei der VIVID-Fachstelle für Suchtprävention glaubt man aber nicht, dass deshalb viele Menschen mit dem Rauchen aufhören werden.

Mit März erhöht der führende Tabakkonzern JTI die Preise für seine Produkte um 30 Cent pro Packung, und im April dürften weitere 20 Cent dazukommen, wenn die Tabaksteuer angehoben wird.

Waltraud Posch von der Suchtpräventionsstelle VIVID glaubt dennoch nicht, dass jetzt viele Konsumentinnen und Konsumenten mit dem Rauchen aufhören werden – obwohl starke Preiserhöhungen eigentlich ein wirksames Mittel wären, so Posch, die drei zentrale Punkte nennt.

Preiserhöhung eigentlich besonders wirksam

„Erstens müssen sie alle Produkte betreffen – jetzt sind es ja nur manche Zigarettenmarken. Es müssen alle Zigarettenmarken sein, aber auch alle Sorten von Tabak zum Selbstdrehen, alle E-Zigaretten und so weiter. Zweitens: Die Erhöhung muss auf einmal stattfinden – das nehmen Konsumierende sonst nicht so wahr, sie akzeptieren das dann sonst. Und drittens muss es eine starke Preiserhöhung sein – mindestens zehn Prozent. Wenn diese drei Voraussetzungen erfüllt sind, dann ist es extrem wirksam: Eine Preiserhöhung um zehn Prozent bewirkt einen Rückgang des Konsums von Nikotin um fünf Prozent – so viel erreicht man mit keiner anderen Maßnahme“, so Posch.

Zigaretten werden teurer

Bei vielen Zigarettensorten kommt es in den nächsten beiden Monaten zu einer saftigen Preiserhöhung. Bei der VIVID-Fachstelle für Suchtprävention glaubt man aber nicht, dass deshalb viele Menschen mit dem Rauchen aufhören werden.

Erhöhung nicht für alles und zu gering

JTI argumentiert seine Preiserhöhung mit der Teuerung. Posch sieht dennoch nur wenige Chancen, dass in dieser Phase nun mehr Menschen mit dem Rauchen aufhören: „Es gibt immer Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen – etwa die Hälfte aller Menschen, die Nikotin konsumieren, würde lieber damit aufhören. Es wird sicher eine Preiserhöhung für manche dieser Menschen ein Anreiz sein, aber sie ist zu gering, sie betrifft nicht alle Nikotinprodukte, sodass es statistisch nicht so sehr ins Gewicht fallen wird.“